76 comments

1. 07.10.2025 | 09:19

   Franzx

   laut Bild hat die Telekom insgesamt 60 Partien (2 x 30) der WM an ARD/ZDF sublizensiert. Damit würden 44 Partien exklusiv bei Magenta laufen.

2. 07.10.2025 | 10:12

   Bregalor

   Ab morgen gibt es wieder Post von mir, Post von Wagner gibt es leider nicht mehr. R.I.P.

3. 07.10.2025 | 10:52

   Denis

   Lieber Herr Wagner,

   da wo sie jetzt sind wächst kein Gras mehr. Gras, kennen sie vermutlich auch vom Rauchen vor der Tür des Axel-Springer-Gebäudes in Kreuzberg. Sie sind immer dahin gegangen wo es weh getan hat. Axel-Springer, Bild, Super, Super-Illu. Keine Niveau tief genug um nicht noch darunter Limbo zu tanzen. Limbo ist kein Getränk. Aber das wissen sie ja.

   Herzlichst, ihr Denis

4. 07.10.2025 | 11:16

   Clubwanze

   Das war ja gestern die 2. Erleichterung:
   Kein Anfang beim Club- um Thoune tut es mir sehr leid.

5. 07.10.2025 | 11:32

   Thor

   @Denis
   Schick es bitte nicht an Springer, die nehmen Dich glatt.

   Habe gelacht!

6. 07.10.2025 | 11:58

   Uwe

   Im Namen des Bregalors:

   Fußball
   Champions League Frauen – League phase
   18:45 Juventus – Benfica
   21:00 Arsenal – Lyon
   21:00 Barca – Bayern (Disney+, ab 20:40 English, 20:55 Deutsch/Dansk/Espanol/Polski)
   21:00 Paris FC – Leuven

   World Cup U20 – Play Offs (Best of 1)
   21:30 Ukraine – Spanien (ab 21:20 Magentasport)

   Basketball
   Eurocup
   19:00 Ulm – Panionios

   Champions League
   18:00 Promitheas – Heidelberg
   18:30 Würzburg – Trieste

   Hockey
   Champions League
   17:30 Lukko – Zug
   18:00 Mountfield HK – KalPa
   19:00 Brynas – Storhamar
   19:30 Bremerhaven – Lulea
   19:30 Eisbären Berlin – Frölunda Göteborg
   19:45 Zürich – Sparta Prag

   Baseball
   MLB – Play Offs Divisionals (Best of 5)
   22:08 Detroit Tigers – Seattle Mariners (1-1)

   Darts
   World Grand Prix
   20:45 Price – Searle
   21:15 Littler – van Veen

   Snooker
   China Grand Prix – Qualification
   13:30 O’Sullivan – Boiko

   Radsport
   12:15 Tre Valli Varesine (Italien)

7. 07.10.2025 | 12:10

   bluelion

   Eisbären gegen Frölunda sowie Ulm gegen Panionios gibt es auf Magentasport. Sportdigital1+ freut sich über Zuschauer bei Detroit Tigers gegen Seattle Mariners.

8. 07.10.2025 | 12:32

   Embolado

   Ganz stark Denis

9. 07.10.2025 | 12:55

   dermax

   Sehr schön, Denis!
   Fabio Cannavaro als Trainer von Usbekistan bei der WM 20 Jahre nach dem Sieg in Deutschland hatte wohl auch niemand auf der Bingo-Karte,

10. 07.10.2025 | 13:52

    veniat

    Super gut Denis, es ist so passend. Dennoch möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass hier ein Mensch gestorben ist und die Häme und der stilgenaue Nachruf mit einer Prise Ironie sich sicherlich bei allen hier auf die Tätigkeit als Autor (Journalist möchte ich ihn nicht nennen) satzunvollständiger Kurzbriefe bezieht.

    Das nur als Ergänzung, falls doch jemand sich von außen hierher verirrt, ohne die hiesigen Autoren zu kennen und sich wundert. Dass jemand gestorben ist, egal wer, ist natürlich kein Grund für Häme, Missgunst oder Zynismus. Ich unterstelle einfach in Kenntnis einiger Personen sehr guten Gewissens, dass es ausschließlich um die in der Tat zumeist unterirdischen, grotesken und teilweise anfeindenden, üble Ressentiments bedienende Diffamierungslogik von Wagner geht. Denn das die nun nicht mehr existiert, ist – im Gegensatz zum Menschen im Privaten selbst – ganz sicher kein Verlust. Selbiges gilt natürlich für den gesamten Springerkosmos, dessen Attitüde aktuell gefühlt noch mehr denn je gesellschaftlich gefährlich, weil mehr als nur damit kokettierend subversiv, ist.

11. 07.10.2025 | 13:52

    sternburg

    Es mag ein gelungener Gag sein, Uwe. Aber jokes on you, ich finds tatsächlich praktisch und hilfreich

    Jetzt aber schnell los und die letzten Erbswurst kaufen, bevor es verboten wird.

12. 07.10.2025 | 14:22

    Budapester Löwe

    RIP FJ Wagner:

    Das Traurige ist ja; er konnte richtig gut schreiben. Die Älteren werden vielleicht „Das Ding“ (1978) kennen. Und eines muss man ihm lassen. Jeden, jeden, jeden Tag so eine (meist sogar tagesaktuelle) Kolumne zu schreiben, das ist eine Leistung, wie sicher auch ein Bluelion und andere Journalisten hier anerkennen wird.

13. 07.10.2025 | 14:42

    Hotte

    Ich oute mich mal zum Thema Wagner. Als ich das heute morgen hier gelesen habe, dachte ich zuerst, dass der Herr Wagner aus der Anstalt gestorben ist. Das machte mich ein wenig traurig.

    Erst mit dem nächsten Beitrag von @Denis googelte ich, wer da nun wirklich gestorben ist. Ehrlich, ich habe von dieser Person vorher bewusst noch nie gehört und von dieser täglichen Post auch nicht. Jetzt frage ich mich natürlich, ob das für oder gegen mich spricht.

    Und egal wie, ich hoffe für ihn und auch alle Menschen, dass man einen friedlichen Tod und ohne Schmerzen hat. Denn das Gegenteil hat niemand verdient, vor allem wenn man so etwas im familiären Umfeld erleben musste.

14. 07.10.2025 | 15:30

    Heiner

    Es spricht sehr stark für dich, Hotte.

15. 07.10.2025 | 15:50

    Heiner

    @Franzx

    Interessanter finde ich ja, dass Magenta 17 Spiele der EM 28 exclusiv zeigen darf, darunter auch drei Achtel- und zwei Viertelfinals.

    https://www.dwdl.de/nachrichten/104062/ardzdf_ueberlassen_magenta_tv_groesseren_teil_der_em_2028_exklusiv/

16. 07.10.2025 | 16:46

    ShAd

    Tadej Pogacar hat wieder ein Radrennen gewonnen
    ein kleines Kategorie 2 Rennen, Tre Valli Varesine
    ein letzter Test vor dem großen Saisonfinale am Samstag mit dem Herbst Monument, der Lombardei Rundfahrt. hat er übrigens zuletzt 4 mal in Folge gewonnen

17. 07.10.2025 | 17:48

    Uwe

    @sternburg
    Gern geschehen.

18. 07.10.2025 | 18:01

    Sascha72

    6 Jahre Bankstrafe für Ex-Eislöwen

19. 07.10.2025 | 18:05

    Hotte

    Die Politik und die Vereine sind wieder mal vor den Ultras in die Knie gegangen. Statt gegen diese nur an Gewalt und null am Fußball Interessierten nach all den Vorkommnissen und Blutorgien in den letzten Jahren konsequent zu bleiben, knickt man ein und appelliert nur noch an diese, sich friedlich zu verhalten. Freut Euch also auf eine gewaltige Pyroshow am 26.10. und weitere nichts mit Fussball zu tun habende kriminelle Handlungen rund ums Spiel.

    http://www.ndr.de/sport/fussball/braunschweig-hannover-96-keine-personalisierten-tickets-beim-derby,eintracht-hannover-derby-100.html

    Währenddessen versucht man in Rostock weiterhin die Sachlage am Pyro“unfall“ zu klären. Wie immer dauert das natürlich unendlich lange, so dass sich irgendwann niemand mehr für diese kriminelle Handlung und die Täterermittlung interessiert. Wobei man das in Rostock sicherlich mit der Unterstützung des Vereins und deren Chefs, den Ultras garantiert schaffen wird. Wie es dem Kind geht und wie die Langzeitfolgen sind, egal. Hansa steht über allem.

    http://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/beweisstueck-nach-pyrotechnikunfall-im-ostseestadion-sichergestellt,mvregiorostock-1162.html

    Und weil ich gerade so am ranten bin, noch dieses. In der ARD-Mediathek gibt es eine 30-minütige Doku über 125 Jahre Holstein Kiel. Darin begleitet das Kamerateam 3 von jahrelangen Alkohol- und Zigarettenkonsum gezeichnete Holstein-Fans (2 Männer und 1 Frau). Als die sich vor einem Heimspiel in einem Cafe treffen, geht einer von denen raus. Da sagt die Frau so sinngemäß: „Der geht jetzt ins Stadion. Da trifft er sich mit den Ultras. Da ist aber keine Kamera erlaubt. Ultras und Kamera, das geht ja gar nicht. Und das nicht nur bei Holstein Kiel.“.

    Waaaarum und mit welchem Recht ist das eigentlich so? Und es stimmt, bei jeder Fussballübertragung sieht man eigentlich keine direkten Bildern aus diesen Blöcken, sondern meist nur die Zaunaffen. Die Macht der Ultras reicht also nicht nur für die Vereine aus, sondern auch für Zensur in den Medien.

    Ende der Durchsage ;-)

20. 07.10.2025 | 18:09

    martin

    @Hotte 14:42:
    Bei dem aus der Anstalt wäre es „Post von von Wagner“, der konnte es nicht sein.

21. 07.10.2025 | 18:12

    Hotte

    @martin:

    Stimmt. Auf diesen Unterschied war ich jedoch nicht so schnell gekommen.

22. 07.10.2025 | 18:23

    Nesro

    ich hoffe heute ja auf die Yankees. denn wenn die ein Spiel 4 haben, spielen Mariners morgen um 21Uhr deutscher Zeit. wird NY aber gesweept, spielt Seattle in der Nacht um 1.

    bei den Mariners erwartet ein Spieler sein erstes Kind. in der MLB bekommen Väter bei der Geburt des Kindes immer 3 Tage paternety leave. das ist mehr als in Deutschland

23. 07.10.2025 | 18:26

    Markus

    Ich streue mal ganz dreist ein, dass um 22:15 Uhr im ZDF die Anstalt kommt. Mit Claus von Wagner.

24. 07.10.2025 | 18:32

    neuronal

    Laura Siegemund schlägt Mirra Andrejewa in Wuhan in einem 3-Stunden-Marathon 6:7 6:3 6:3. Mirra war wohl vom Start weg mit den Nerven runter, selbst im toughen Tennis-Subreddit wirken sie ernsthaft ein bißchen angeschlagen vom Gesehenen.
    Irgendwie fühlt sich das Tennis-Jahr dieses Jahr besonders sinnfrei in die Länge gezogen an, die Finals in Riyadh sind ja nun auch kein narrativer Höhepunkt bei den Frauen, auf den man hinfiebern möchte.

25. 07.10.2025 | 18:35

    Faouzi

    Am 7. Oktober im Zusammenhang mit irgendwelchen Ultra-Vorkommnissen von “Blutorgien” zu schreiben, muss man aber auch echt wollen …

26. 07.10.2025 | 19:12

    Herr Holle

    Damit drängeln sich gerade 3 deutsche Frauen auf den Plätzen 42-44 der Weltrangliste. Mal sehen wer das Schnecklerennen macht

27. 07.10.2025 | 19:14

    Umlenker

    Einem Eintrag eines langjährigen Kneipengastes, dem man nun wirklich überhaupt nichts in irgendeine Richtung nachsagen kann, üble Unterstellungen aus einem Eintrag zum sportpolitischen Versagen in Braunschweig zu erschwurbeln, muss man aber echt auch wollen…

28. 07.10.2025 | 19:27

    Faouzi

    Welche “üblen Unterstellungen” ich da “erschwurbelt” habe, musst du mir aber mal erklären. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass ich die Wortwahl, sagen wir mal, etwas unsensibel fand.

29. 07.10.2025 | 19:34

    Heiner

    Bei aller berechtigten Kritik an den Ultras, finde ich die Bezeichnung “Blutorgie”, ganz unabhängig vom Datum, ziemlich übertrieben.

30. 07.10.2025 | 19:47

    Hotte

    Zur Erläuterung und auch vielen Dank für Eure Wortmeldungen:

    Wenn das von mir benutzte Wort politisch nicht korrekt sein sollte und gerade am heutigen Tag nicht angebracht ist, dann ist es meiner Meinung nach aufgrund der Weltlage auch an keinem anderen Tag. Ich gebe zu, dass der Begriff sicherlich aufgrund der Beiträge zum 07.10. in meinem Hinterkopf war.

    Doch die Wahrheit ist, dass ich bei meinem Beitrag die Benutzung des Wortes im Zusammenhang mit dem heutigen Datum komplett nicht berücksichtigt habe und das auch nicht in meinen Gedanken war. Einzig und alleine diese Aktion war in meinem Kopf und führte zu dem Begriff:

    http://www.t-online.de/region/hannover/id_100149090/derby-braunschweig-fans-schickten-verweste-schweinskoepfe-zu-hannover-96.html

    Wer mich bzw. meine Beiträge hier kennt, wird einschätzen können, dass es genau so ist.

31. 07.10.2025 | 20:27

    Conejero

    @Hotte

    Der Nachruf auf zeit.de, wo Du so ein paar Hinweise findest, wie er so literarisch unterwegs war:

    https://www.zeit.de/kultur/2025-10/franz-josef-wagner-gestorben-bild-kolumnist-gxe#cid-78004935

    In den Nachrufen sind einige Bonmots.

    Ich “durfte” ihn mal kennenlernen.
    Ein ganz unangenehmer Mensch.

    Möge er seinen Frieden finden.

32. 07.10.2025 | 20:41

    Hotte

    @Conejero:

    Wow, wieder was „gelernt“. Das war der, der diese unfassbar miese Bild-Schlagzeile über Franzi van Almsick anno 2000 in Sydney produziert hat. Widerlich.

    Und im ersten Kommentar gelesen, dass er in einem Text von Kraftklub erwähnt wird. Über diese Aufmerksamkeit hat er sich garantiert gefreut.

    Mehr will ich aber auch nicht über ihn wissen.

33. 07.10.2025 | 20:43

    neuronal

    Reingeguckt bei Disney (UWCL) – Streamquali erwartungsgemäß ok, an der Quality of life für die Streamenden haben sie aber gespart – man kann von vorn gucken oder ins Livebild springen. Einfach vor- oder zurückspringen is nich, sagt die Maus – das ist fast so schlecht wie bei Wow.
    Mal gucken, ob es wenigstens sowas wie Relive gibt (würde nicht drauf setzen).

    Immerhin eine relativ spannende Schlußphase gesehen, und Juve hat zur Feier des Tages mal nicht in diesem supertristen Ausweich-“Stadion” irgendwo in der Provinz gespielt.

    Jetzt Crunchtime bei Ulm v Panonios.

34. 07.10.2025 | 20:44

    neuronal

    Sorry, Panionios. Das ist aber auch nicht so einfach.

35. 07.10.2025 | 20:51

    Embolado

    Jeweils zwei Viertelfinale und drei Achtelfinals exklusiv auf Magenta ist jetzt schon eine Ansage und nicht nur ein paar Spiele in der Gruppenphase

36. 07.10.2025 | 21:06

    tony

    neuronal,
    da sind aber ganz schön viele freie Plätze im kleinen Cruyff Stadion,
    ist der gemeine Katalane um die Uhrzeit noch beim (frühen) Abendessen?

37. 07.10.2025 | 21:06

    neuronal

    Putellas schlenzt einen wilden Bühl-Querschläger wunderschön in den Winkel. 3:18 Minuten und es war schon die zweite Großchance.

38. 07.10.2025 | 21:10

    mik

    Ich kannte diesen Wagner nicht, aber interessant, dass es beispielsweise von der Zeit und der SZ nicht nur einen kritischen Artikel gibt, sondern er parallel in weiteren Artikeln gewürdigt wird. Für Journalisten wohl ein interessanter Kollege.

39. 07.10.2025 | 21:22

    neuronal

    Bayern nicht vorbereitet auf Barca. Immerhin nur 2:0.
    Ab damit auf den 2nd screen und rüber zu Arsenal, wo van Domselaar gerade *hust* sauber hinten rausspielt und Lyonnes (sigh) zum Ausgleich einlädt.

40. 07.10.2025 | 21:29

    neuronal

    Arsenal scheitert erneut etwas kläglich am OL-Pressing, Dumornay mit dem zweiten Tor – satt aus 20 Metern in den Winkel.

    Barca 3:0 – nach dem Tor müsste für Bayern die mercy rule aktiviert werden, wenn das ginge..

41. 07.10.2025 | 21:35

    neuronal

    @tony Gerade mal nachgeguckt, das ist nicht ungewöhnlich für CL-Heimspiele dort (letztes Jahr hatten sie in der Vorrunde 3000 und 5000, gegen City dann 29000 im Olympiastadion)

42. 07.10.2025 | 21:53

    neuronal

    Die neueste Nou Camp Verzögerung kam btw gerade über den Ticker – sie wollen jetzt warten, bis sie von der Stadt eine Freigabe für 45000 Plätze kriegen – und das kann wohl noch etwas länger dauern.

43. 07.10.2025 | 22:07

    Conejero

    Und sind bei nur noch knapp einer halben Milliarde Schulden…
    …die Einnahmen aus Verträgen für die Zukunft eingerechnet.
    Viel Tafelsilber haben sie auch nicht mehr…

44. 07.10.2025 | 22:22

    RugbyLeaguer

    2025 NRL

    Grand Final

    Melbourne Storm vs Brisbane Broncos (Accor Stadium, Sydney, 80.223 Zuschauer)

    Das letzte Match der Saison. Das wichtigste Spiel. In diesem Jahr trafen die Broncos aus Brisbane und Storm aus Melbourne. Es gab schon einmal ein Grand Final zwischen diesen beiden Teams. Im Jahr 2006 hatten die Broncos die Nase vorn. Es war bis dato ihre letzte Meisterschaft.

    In dieser Saison gab es zwei Spiele. Das erste konnte Storm in Runde 23 klar mit 22-2 gewinnen. Es war das Match in der Duell Broncos innerhalb von wenigen Minuten drei Spieler verletzungsbedingt verloren hatten. Zu diesem Zeitpunkt hatte man nicht gedacht das die Broncos im Grand Final stehen würden. Auch wenn sie das Rückspiel in Runde 27 für sich entschieden hatten.

    Storm wollte die Niederlage im letzten Grand Final gegen die Panthers vergessen machen. Für Coach Craig Bellamy war es das 11. Grand Final mit Storm seit 2003. Davon konnte seinen Team fünf gewinnen. Eine beeindruckende Bilanz.

    Im Vorfeld des Matches gab es keinen klaren Favoriten. Dies zeigte sich auch gleich auf dem Platz. Es war ein ausgeglichenes Match zu Anfang.

    Die Broncos mit der Führung bereits in der 2. Minute. Deine Mariner mit dem Versuch und Adam Reynolds mit der Erhöhung.

    Nur fünf Minuten später der Ausgleich. Nick Meaney erhöhte seinen eigenen Versuch.

    Was Storm Sicherheit gab. Langsam konnten sie das Match dominieren. Die Broncos wurden immer mehr in die Defensive gedrängt.

    Die Führung für das Team aus Melbourne dann in der 13. Minute. Diesmal erhöhte Meany einen Versuch von Elisea Katoa. Und es kam noch schlimmer für die Broncos. Nach 21 Minuten war es Willi Warbrick mit dem dritten Versuch seines Teams. Den Erhöhungskick verzog dann aber Meany.

    Die Broncos benötigen etwas um sich vom Schock des Rückstandes zur erholen. Dann aber ihr zweiter Versuch. Diesmal war es Fullback Reece Walsh, der den Fans wieder Hoffnung gab. Reynolds steuerte noch zwei weitere Punkte bei.

    Trotz das die Broncos den Rückstand verkürzen, blie Storm unbeeindruckt. Die Antwort nach 34 Minuten. Spielmacher Jahrome Hughes ließ Fans und Mitspieler jubeln. Erneut vier Punkte für Storm. Nick Meaney mit der Erhöhung.

    Bis zur Pause blieb Storm spielbestimmend. Nach 40 Minuten führten sie mit 22-12. Den Fans der Broncos blieb nur die Hoffnung, das ihr Team erneut einen Rückstand aufholen würde. So wie sie es in ihren beiden vergangenen Finalspielen taten.

    Und diese Hoffnung erhielt in der 45. Minute neue Nahrung. Gehamat Shibasaki mit dem dritten Versuch für die Broncos. Diesen konnte Reynolds nicht erhöhen. Kurz danach musste Reynolds verletzt vom Feld. Walsh konnte einen weiteren Versuch in der 54. Minute nicht erhöhen. Deine Mariner mit seinem zweiten Versuch im Spiel.

    Die Broncos drehten jetzt richtig auf. Storm viel zu passiv. Zwar konnten sie kurz nach Wiederbeginn einen Versuch erzielen, der aber vom Videoschiedsrichter nicht anerkannt wurde. Danach war nichts mehr von ihnen zu sehen. Es gelang ihnen nicht sich vom Druck der Broncos zu befreien.

    Erst nach einem weiteren Versuch der Broncos durch Gehamat Shibasaki nahmen sie am Spiel wieder teil. Mit dem Erhöhungskick von Walsh hatten die Broncos das Spiel gedreht.

    Jetzt war Storm aktiver. Allerdings waren ihre Angriffe oft überhastet, leicht zu durchschauen. Die Broncos hatten keine Probleme die Angriffe früh zu beenden.

    Langsam lief Storm die Zeit davon. Sollten sie wirklich erstmals zwei Grand Finals in Folge verlieren?

    Den Fans der Broncos wurde bewusst dass ihr Team kurz vor dem ersten Titel seit 19 Jahren stand. Spätestens mit der 10 Minuten Strafe in der 77. Minute für Storm stand das Team aus Brisbane als neuer Premier fest. Die Schlusssirene besiegelte die Niederlage von Storm.

    Das Warten, die Sehnsucht auf eine Meisterschaft hatte für die Broncos endlich ein Ende! Für Coach Michael Maguire war es 10 Jahre nach seiner ersten Meisterschaft mit den Rabbithos der zweite Titelgewinn.

    Die “Clive Churchill Medal” als bester Spieler des Grand Finals konnte nur an Reece Walsh gehen. Er war an vier der Fünf Versuche seines Teams beteiligt. Erzielt selbst einen Versuch und bereitete drei vor. Er zeigte sein bisher bestes Spiel seiner Karriere. In der Verteidigung tackelte er einige Chancen von Storm weg. Was er an diesem Abend zeigte, war Footy von einem anderen Stern.

    Nach dem Spiel fragten sich viele wo Storm in der zweiten Hälfte war. Nach der Halbzeit zeigte das Team eine enttäuschende Leistung. Man wehrte sich gegen die Niederlage als es eigentlich zu spät war. Wieder steht das Team nach einer guten Saison mit leeren Händen da. Im nächsten Jahr wird man wieder angreifen und versuchen es besser zu machen.

    Ergebnis

    Grand Final 2025

    Melbourne Storm vs Brisbane Broncos 22-26

45. 07.10.2025 | 22:38

    Embolado

    War das hier schon Thema: Nachfolger der ELF wird die EFA (= European Football Alliance)

46. 07.10.2025 | 22:53

    neuronal

    Auftritt Vicky Lopez – dribbelt sich vom eigenen Strafraum zum gegnerischen durch und gibt Pina den Ball, die lässt Kett lässig aussteigen und schlenzt – 6:1, inzwischen hat sie auch noch das siebte nachgelegt.

    OL dominiert bei knapper Führung so vor sich hin – interessanter Aspekt: das Zusammenspiel der jeweils eingewechselten Yohannes und Brand auf der linken Seite.

47. 07.10.2025 | 23:02

    neuronal

    Bayern hat damit bei Barca sogar eins mehr gefangen als Wolfsburg im März. Anfangsphase katastrophal mit absurd offenen Räumen zentral vorm Tor.

    OL 2:1 bei Arsenal – wie im Halbfinale, damals hat Arsenal es im Rückspiel gedreht – zumindest das wird diesmal wohl nicht klappen. Sie haben aber auch keine gute Phase und Williamson fehlt extrem als Stabilitätsanker.

48. 07.10.2025 | 23:04

    Denis

    #NHL

    Reminder an alle Hockeyfreunde hier: Die Saison startet in diesen Momenten endlich wieder. Panthers gegen Blackhawks. Lets go Patnhers!

    —

    Und natürlich liegt es mir fern das Ableben von irgendwem zu feiern. Haben aber glaube ich auch alle hier verstanden Bewerbung an Springer ist raus! ;-)

49. 07.10.2025 | 23:14

    Thor

    @RugbyLeaguer
    Ich habe zufällig gegen Ende des Finals mit meinem Erstgeborenen telefoniert, der gerade in Brisbane ist. Ich hatten das Spiel gar nicht auf dem Schirm, als plötzlich im Telefonat völlig undefinierbare Schreie im Hintergrund zu hören waren. Als ich fragte was da los sei (ich dachte tendenziell an was schlimmes, die Schreie klangen eher hysterisch) sagte der Sohn nur lapidar: „Ich glaube Brisbane ist jetzt irgendwie Meister oder sowas, die ganze Straße hat gerade geschrien“.
    Der Erstgeborene ist noch kein Kandidat für Aaaas, er bewegt sich noch zuviel selbst.

50. 07.10.2025 | 23:33

    Markus

    Gute Anstalt zum Thema Union.

51. 07.10.2025 | 23:48

    Uwe

    On point, Thor.
    Vielen Dank.

52. 07.10.2025 | 23:49

    sternburg

    @veniat: Wagner war übrigens auch abseits seines hochproblematischen Wirkens einfach ein grotesk mieser Buchstabenschubser. Unvergessen seine rundum fantastische Kolumne zu nine-eleven:

    Liebe
    Amerikaner,

    ich schreibe euch mit beschleunigtem Puls und möchte in meiner Panik Zuflucht zu Gott suchen. Der Rauch ist zu groß, ich sehe ihn nicht mehr. Die Reiter der Apokalypse sind zu euch und zu uns gekommen. Der Teufel lacht, während wir weinen. Machen wir uns nichts vor, es ist der dritte Weltkrieg.
    Es ist wie bei Hitler. Die Weltmacht Terror überfiel uns im Schlaf. Tausende Tote, Sekretarinnen, Angestellte, Kinder, Touristen. Die Symbole Amerikas in Schutt und Asche.
    Eines weiß ich. Die Terroristen haben nicht Salinger („Der Fänger im Roggen”) getötet. Sie haben nicht Huckleberry Finn umgebracht oder Elvis Presley. Sie haben nicht die amerikanische Verfassung eliminiert, wonach jeder Mensch sein Recht auf Happyness hat. Dieses Amerika werden wir alle verteidigen. Wir werden die apokalyptischen Reiter besiegen.
    Ich bin ein Amerikaner. Lasst uns diesen Satz in unser Universum hinausschreien. Wir sind alle Amerikaner.

    So einen Fiebertraum muss man erstmal in eine Tastatur erbrechen können. Und ihn dann auf derart engem Raum konzentrieren, wie ein feinzäsiliertes Extrakt an Durchgeknalltyness. Das ist eine eigene Kunstform. Das kann nicht jeder. Also ich jedenfalls, ich könnte das nicht. Selbst wenn ich wollte.

    Ich war durchaus schonmal betrunken. Aber niemals so betrunken.

    Vielleicht findet er jetzt Zuflucht bei seinem Gott. Es wäre ihm gegönnt. Aber beneiden tue ich diesen Gott nicht.

    @Hotte: “‘Da trifft er sich mit den Ultras. Da ist aber keine Kamera erlaubt. Ultras und Kamera, das geht ja gar nicht. Und das nicht nur bei Holstein Kiel.’.

    Waaaarum und mit welchem Recht ist das eigentlich so? (…) Die Macht der Ultras reicht also nicht nur für die Vereine aus, sondern auch für Zensur in den Medien.”

    Mit dem Recht aus Artikel 2 Abs 1 iVm Art 1 GG. In diesem Land dürfen sich Menschen schon immer noch selber entscheiden, ob bei ihren privaten Freizeitreffen eine fremde Kamera anwesend ist oder nicht. Auch wenn diese Menschen sogenannte Ultras sind.

    Man kann diese ganze geheimbündlerische (an Orten wie Rostock zudem männerbündlerische) Krieg-der-Knöpfe-Scheiße der meisten Ultragruppen abstoßend und/oder ausgesprochen albern finden. Es ist gleichwohl nicht verboten.

    Und man darf sich zudem auch mal bewusst machen, dass eine Gruppe von Menschen, die von einer medialen Begleitung durchaus mit einer gewissen Berechtigung keine wertungsfreie journalistische Berichterstattung erwarten, sondern im besten Falle damit rechnen dürfen, medial vorgeführt zu werden, schon deshalb keinen Bock hat, sich Medien gegenüber zu öffnen. Ich bin und war aus diversen Gründen niemals in der Gefahr, Ultra zu werden. Aber wäre ich einer, ich würde es ganz genauso handhaben.

    Schlimm genug, dass man seit 30 Jahren auf keiner Fußballtribüne mehr popeln, Pommes fressen oder gottseibeiuns gähnen darf, ohne Gefahr zu laufen, vor einem Millionenpublikum für billige Schnittbilder herzuhalten. Etwas, was ich “ran” niemals verzeihen werde.

53. 07.10.2025 | 23:52

    sternburg

    (anmerkung: der link führt einfach nur zum ersten suchergebnis zwecks dokumentation; kA was das für ne website ist)

54. 07.10.2025 | 23:53

    Uwe

    Wie stehst Du zur Chatkontrolle, sternburg?

55. 08.10.2025 | 00:00

    sternburg

    Meinst Du die Frage ernst?

56. 08.10.2025 | 00:01

    Uwe

    Sicher doch.
    Ein Uwe ist dagegen und gleichzeitig von der Argumentation Spahns angewidert, dass man doch die Kinder schützen müsse. So perfide alles.

57. 08.10.2025 | 00:15

    Wiener Löwe

    Ich fand die Ergüsse von FJW auch manchmal kaum erträglich (längst nicht alle habe ich gelesen), aber insgesamt hat er etwas geschaffen, was so fast einmalig ist. Sehen im übrigen auch fast alle Nachrufschreiber so. Und er hat zwar für ein Springer-Pestblatt geschrieben, sich längst nicht so vehement die Springer-Doktrin zu eigen gemacht, sondern kreiste in seinem eigenem recht reaktionären sexistischen Orbit.

    Natürlich liest sich jetzt die Kolumne zum 11. September gruselig (das genaue Datum würde mich interessieren), aber damals waren die USA noch längst nicht so verkommen wie jetzt (obwohl die Saat des Bösen mit den gestohlenen Wahlen 2000 eingepflanzt wurde). Das war mE der Turn der USA in die falsche rechtslibertäre Richtung, die auch ein Obama nicht mehr hat aufhalten können.

    Andererseits ist es zT fast prophetisch, was der Wagner zusammenschreibt. Und das im erst 2. Jahr seiner Kolumne

58. 08.10.2025 | 00:16

    veniat

    Man muss von Spahn als politischem Akteur zu jedem Zeitpunkt angewidert sein, da er obwohl das schwer ist, selbst Linnemann und den neuen Minister für besondere Aufgaben unterbietet in so ziemlich jeder Position, die er repräsentiert. Das ist so ein groteskes Konsortium an Führungspersonen da in der Union, dass ich mich wirklich zwei Dinge frage:
    1. Wieso fallen so viele ältere Menschen auf diese absurden Bauerntricks und das protegieren ihrer eigenen Generation zu Lasten der jüngeren rein? Sind ihnen jüngere Generationen wirklich so egal?

    2. Wie kann man als junger Mensch, womöglich noch Erstwähler, allen Ernstes diese Partei wählen? Wie kann man das nur machen – es ist für mich völlig unvorstellbar. Selbst im Wissen, dass es wahnsinnig schwierig ist, von themenspezifischem Positionen jenseits von Parteilinien gezwungenermaßen auf eine einzelne Partei zu schwenken für eine Wahl; denn das Problem habe ich immer und es wird schlimmer, je mehr Spitzenpolitiker und ihre Entourage hauptsächlich auf ihre Posten schauen. Das erleben wir gerade bei der SPD.

    @sternburg: Ich hatte gerade etwas gegessen und mein Magen dreht sich beim Lesen dieser Wagnerzeilen mehr um als dem unerfahrenen Touristen bei der Überfahrt vom Festland auf eine Nordseeinsel in der Sturmflut. Dass es niemanden im Springerkosmos gibt, der dem Schwachsinn irgendwann mal Einhalt gebot, sagt, wenn das überhaupt noch nötig war, alles über den Laden.

59. 08.10.2025 | 00:58

    Nesro

    Mariners @ Tigers startet nun mit Wetter Verspätung

60. 08.10.2025 | 01:15

    sternburg

    @Uwe: Okay, ernsthafte Antwort.

    Ich stehe dazu, wie zu jeder anderen Stoßrichtung, mit der im Namen eines – von sämtlichen Fachleuten als im besten Falle sinnlos eingeordneten – angeblichen Schutzes der Schwächsten gegen Schwerkriminalität elementare Kommunikationsgrundrechte geschleift werden:

    Ich hege eine gewisse Bewunderung für die Ausdauer, Kreativität und Beharrlichkeit, mit der auf nationaler und europäischer Ebene von dabei zweifellos furios masturbierenden Freunden der ~inneren Sicherheit~ seit Jahrzehnten immer die gleichen eindeutig grundrechtswidrigen Schwachsinnigkeiten anlassloser Massenüberwachung zu Gesetz gebracht werden, bis sie von einem böswilligen Kommunistengericht in der Luft zerissen werden, um sie danach wieder neu einzubringen. Ein immer währender Zyklus aus schön an den Symptomen herumdokternder legislativer Allgewaltfantasie, Gesetzesanwendung gegen jede kriminologisch saubere Arbeit, Arbeitsvernichtung durch tatsächlich saubere Rechtsanwendung, und wieder von vorne. Zwischendurch bleiben halt mal ein paar Leute auf der Strecke, aber etwas Schwund ist immer.

    Während man auf der anderen Seite dem BVerfG die Möglichkeit, Faschisten das passive Wahlrecht abzuerkennen, natürlich erst einräumen darf, wenn das auch für den Allerletzten hieb- und stichfest zum gewünschten (?) Ergebnis führt. Vorher geht das leider nicht. Denn man hat nur einen Versuch und alles andere (bitte sprechen sie mit) hilft nur der AfD.

    Sorry, wenn das für die aktuell vorgeschlagene cHaTkOntRolLe als Antwort nicht sonderlich konret ist. Aber ich werde mich nicht entblöden, all die Argumente, die schon ewig länglich ausgetauscht (und sowohl theoretisch durchdacht als auch in der Praxis längst empirisch belegt) sind, nochmal und nochmal zu wiederholen. Ich bin es einfach nur noch müde. Dann noch lieber Bundesliga.

    @veniat, zu 1. und 2.: Ein Wort, Trumpismus.

    Die Algorithmen funktionieren seit vielen Jahren und sie werden jedes Jahr besser. Hass und Hetze wird belohnt, weil man damit Verweildauer auf der eigenen Website und damit ganz konkret Milliarden und Abermilliarden an Werbegeldern farmen kann. Der Trumpismus sattelt darauf auf und er gewinnt. Weil die Algorithmen sehr viel mehr bestimmen, was wir denken und fühlen, als alles, wirklich alles andere.

    Diese Leute haben sich das angesehen, sie finden das geil und sie wollen das auch haben. Und es spricht nichts dagegen, dass ihnen das gelingt.

    @Mü-Lö: Das Veröffentlichungsdatum ist der 12. September, also geschrieben wird er das am 11. September haben.

    Und wir haben an dem Tag alle ziemlich viel von Schock geprägtes Zeug gedacht, gesagt und – soweit wir dazu berufen waren – medial veröffentlicht. Da nehme ich weder mich noch sonstwen aus, und das gestehe ich auch einem FJW zu. Das ist das, was ich daran nicht bemerkenswert finde. Wie gesagt, für mich ist diese eine Kolumne nicht Teil seines ernsthaft problematischen Wirkens. In der Sache war das nicht so wahnsinnig weit weg davon, was damals einhellig als angemessene emotionale Reaktion empfunden wurde, auch von mir. Gerade deshalb finde ich es einen erhellenden Blick darauf, wie der Mann gewohnheitsmäßig mit Gedanken und Worten umgegangen ist.

    Um ihn, sprechen wir das aus, als skrupelloses Arschloch vorzuführen, der für etwas Auflage im Wortsinne über Leichen geht, dafür hätte es nun wirklich tausende andere Beispiele gegeben (und ein paar davon wurden heute hier auch schon genannt). Das ist allgemein bekannt; das finde ich an seinem Todestag wirklich etwas müßig.

61. 08.10.2025 | 01:47

    sternburg

    Ach und falls Du noch etwas Textexegese haben willst: Es ist gerade diese skurrile, komplett wirre Ansammlung von kleinen Absonderlichkeiten mit den großen Beispielen völlig verwirrten Pathos, die so sonst wirklich niemand anderes jemals in so eine große Reichweite zu gießen in der Lage war.

    Einerseits Sätze wie in ähm nunja sagen wir mal Stein gemeißelt, wie “Es ist wie bei Hitler” oder “Machen wir uns nichts vor, es ist der dritte Weltkrieg”.

    Andererseits sich ein Publikum imaginierend, das nicht weiß, wer Salinger ist, aber “Der Fänger im Roggen” kennt, und für diese Klammererklärung eine Bremse in diesem Stream of … was auch immer das ist einbauen. Amerikaner sein, und ganz genau wisssen, was deren Verfassung aussagt (Erzählerstimme: vieles, aber dies ganz sicher nicht), aber nicht wissen, wie man happiness schreibt. Seinen Gott nicht mehr sehen (!) können, weil der Rauch zu groß (!!) ist. Ein Universum ist unser Universum und in das kann man einen Satz hinein-, nein man kann es in dieses unsere Spezialuniversum herausschreien.

    Der Mann war sicher vieles. Und über so ziemlich alles davon kann man evtl streiten, wenn einem danach ist. Aber eines war er ganz sicher, nämlich eine menschengewordene Stilblüte.

62. 08.10.2025 | 01:58

    ShAd

    LETS GO YANKEES!

63. 08.10.2025 | 02:15

    Nesro

    Vladi says: go home

64. 08.10.2025 | 03:07

    tony

    #MLB
    Tigers-Mariners ist auch dem MLB Network zu sehen, vermutlich wegen der Wetterverzögerung

    der Panic Button kann so langsam in New York angewärmt werden

65. 08.10.2025 | 04:09

    tony

    #MLB
    Aaron Judge sagt: not so fast, my fried

66. 08.10.2025 | 05:32

    Nesro

    Wildes Ding in New York

67. 08.10.2025 | 08:49

    Wiener Löwe

    Letzte volle Zustimmung, sternburg zu FJW. Mit seinem Hang zur Einfachheit machte er sich die Sache oft viel zu einfach. Stilblüte ist mE der falsche Ausdruck dafür, weil das ein meist ungewolltes Missgeschick ist, worüber wir im Nachhinein lachen können (also Hohlspiegel).

    Wagne hat jeden seiner Sätze völlig ernst gemeint, und er hatte eben niemanden in der Redaktion, der ihm die schlimmsten Dinge ausgeredet hätte.

    Noch eines, und dann will ich es wirklich zu diesem Thema belassen im wunderschönen Wiener Hotelzimmer (ein angeblich supertolles Frühstücks-Büffet wartet …).

    Gefeuert wurde FJW 2000 in der B.Z. angeblich wegen der unfassbaren und natürlich indiskutablen Überschrift “FRANZI VAN SPECK” (noch schlimmer fand ich das extrem sexistische Foto dazu). Ich behaupte mal, dass jeder, der damals diese ÜS las und sich auch nur entfernt mit Schwimmen respektive FvA beschäftigt hat, diese Überschrift nie vergessen hat (alle anderen dagegen zu diesem Thema 2000 schon)

68. 08.10.2025 | 08:58

    Rob Sweater

    Bei privaten Freizeittreffen dürfen die Ultras natürlich entscheiden, ob sie gefilmt werden oder nicht. Beim Besuch im Stadion wird das aber nicht der Fall sein. Von daher halte ich hier geäußerte Vermutung, es gebe eine “Zensur” Bilder aus dem Ultrablock nicht im TV zu zeigen für eine Mär, die sich auch nicht mit meiner TV-Erfahrung deckt.

69. 08.10.2025 | 12:25

    ShAd

    good one

70. 08.10.2025 | 12:30

    schranke

    Schließe mich Rob Sweater an. In Fürth hält die Kamera gerne auf den Ultrablock, den Vorturner kenne ich und erkenne ihn hervorragend auf den TV-Bildern.

    Klar ist die Fürther Ultra-Szene nicht riesig, dennoch könnte die Kameras auch woanders hingehen – tun sie nicht, was völlig richtig ist. Bin ich bei einer Sportveranstaltung, Konzert o.ä., also bei einer öffentlichen Veranstaltung, bei der Kameras sind, kann ich gefilmt werden – das ist nicht erst seit Coldplay so.

71. 08.10.2025 | 13:28

    veniat

    Es gibt einen Grund, wieso sich die Ultras, meistens zur zweiten Hälfte die im Gästeblock, in Seelenruhe vermummten dürfen unter der nur und extra dafür rausgekramten Blockfahne, um danach unerkannt Pyro zu zünden und ggf. Raketen auf das Spielfeld oder gar in andere Blöcke zu schießen. Nur um sich danach wieder unter derselben Blockfahne umzuziehen und unerkannt ihren monotonen, spielunabhängigen Dauergesang als Stimmung zu verkaufen. Weil dieses absehbare Verhalten toleriert und als Teil der tollen Stimmung kolportiert wird.

    So schwer kann es eigentlich nicht sein, sowohl dem Grundsatz der nur persönlichen Bestrafung nachzukommen (also keinen Schwachsinn wie Kollektivstrafen zu nutzen) als auch einwandfreie Beweise zu haben, wer das macht. Wenn man das am TV schon nahezu zweifelsfrei erkennen kann, dann erst Recht mit dezidierteren Aufnahmen und Mitteln.

    Anders formuliert: Wenn in einem Ultrablock Pyro gezündet und Raketen abgefeuert werden, was wirklich an so ziemlich jeder anderen Sportstätte heftigste Strafen nach sich zöge, denn sollte es für die Veranstalter und/oder die Polizei möglich sein, direkt einzuschreiten und die Personen in flagranti zu stellen. Wenn man das als Ordnungspersonal bzw. letztlich der Polizei nicht schafft und zur Not durchsetzen kann, dann muss eigentlich die Konsequenz ohne Zweifel sein, dass derartige Ansammlungen nicht mehr stattfinden können. Wenn man sagt, es sei selbst für die Polizei zu gefährlich, in so einen Block reinzugehen, dann darf einfach so die Veranstaltung nicht stattfinden. Dass bei medizinischen Notfällen plötzlich ein ganz anderes Verhalten von Respekt und menschlichem Miteinander gezeigt wird, macht es eigentlich umso schlimmer. Weil hier einfach Dinge aufeinander prallen, die so nicht zueinander gehören.

    Das kann für die Maßnahmen in Konsequenz das bedeuten:
    – Sitzgebot überall, natürlich mal aufspringen zum Jubeln oder so erlaubt, aber kein dauerhaftes stehen, womit teilweise heute schon in Sitzbereichen Menschen dahinter gezwungen werden, auch zu stehen. Wer sich nicht daran hält, muss bei nicht Berücksichtigen der einfachen Regel das Stadion leider verlassen. Grund der Maßnahme: Eindeutigere Zuordnung eines spezifischen Platzes anders als in einem Stehbereich.
    – Personalisierte Tickets, sodass die Person, die auf dem Ticket steht, eindeutig auf den Platz zugeordnet werden kann. Das würde zumindest in Nachgang Anzeigen nachzuverfolgen erleichtern.
    – Stärkere Kontrollen am Einlass und keine Privilegien für Ultragruppen, die durch eigene Häuschen oder Räume, etc. problemlos Silvester das ganze Jahr über rein bekommen. Es kann eigentlich nicht sein, dass es keine Arten der Kontrolle gibt, bei denen man das nicht in größerem Maße findet. Gerade in fremden Stadion, am krassesten ist oft das Pokalfinale wenn die ganze Ostkurve brennt, ist das kein heimliches Reinschmuggeln mehr, sondern orchestrierte Materialbereitstellung.
    – Empfindliche Strafen, einmal noch mit Option zur Rückkehr in ein Stadion. Bei Wiederholung dann schon ziemlich deutliche Konsequenzen mit mindestens mehrjähriger Zugangssperre.
    – Alkohol- und Rauchverbot. Vor allem Alkohol ist eindeutig ein Katalysator für enthemmteres Verhalten und Aggressivität. Wenn ich wie jüngst beim Herthaspiel gegen den KSC sehe, wie sich vor dem Spiel schon (mindestens) eine Halbe reingepfiffen wird, gefolgt von je Halbzeit (!) einen ganzen Liter (!) Bier, dann sind das alleine mal 2,5 sichtbare Liter Bier und wir reden nicht von dem, was davor außerhalb des Stadions oder nach Abpfiff passiert. Da kommen Leute schon extrem angetrunken zu den Einlasstoren und natürlich hat das Auswirkungen auf das Verhalten. Wenn ich nem Typ mit 5 Atü bereits beim Anpfiff, der meint über dem Mundloch im Familienblock an der Brüstung stehen zu müssen, bitten muss, er soll doch gerne seine Sitzplatz in diesem Sitzplatzblock einnehmen, damit u. a. die Kinder auch das eine Tor sehen können, nur um dann auf asozialste Weise angeschrien zu werden, während der Typ aus besagtem 1l-Becher nachkippt und die Hälfte davon nach unten in das Mundloch und auf dort lang laufende Zuschauer tropft, dann ist mein Maß am liberalem Miteinander, wo erst mal jeder selbst für sich einen vernünftigen Weg veranschlagen darf tatsächlich erfüllt.

    Will ich diese Maßnahmen, wenn sie sich vermeiden lassen? Nein, keine einzige davon. Habe ich etwas gegen die Ultrakultur? Nein, auch wenn ich mit der Selbstüberhöhung die häufig herrscht wenig anfangen kann. Muss es dennoch Konsequenzen geben, die genannte Maßnahmen möglicherweise inkludieren? Ja, ich denke schon. Denn in der aktuellen gesellschaftlichen Entzweiung kann Fußball als Massenveranstaltung sehr gut als Kitt funktionieren. Aber mein Eindruck ist, dass ein Stadionbesuch momentan eher als Ventil für viele Gruppen und einzelne Akteure gesehen wird, wo man sich respektlos, unkontrolliert und vor allem durchaus ziemlich lange ziemlich rechtsfrei (rechts in dem Fall leider nur juristisch gemeint) bewegen kann.

    Ich brauche kein Law & Order, keine Personalisierung und keine Anlass lösen Überwachungen. Aber wenn es eben einen Anlass gibt, und das kann ein Fehlverhalten in der Vergangenheit sein, dann muss man auch mit den Konsequenzen rechnen. Nehmen wir mal beispielsweise an, man hätte beim ostniedersächsischen Derby einfach die Gästefans nur auf den Sitzbereich gelassen mit der Ansage, den konsequent durchzusetzen (pun indented) und selbiges auch für den Heimblock der 96er. Dazu die klare Ansage, dass wenn sich an die Regeln gehalten wird, beim nächsten Mal wieder mehr erlaubt ist. Und wenn dagegen jenseits von legitimen Protesten (Banner, Gesänge im Rahmen des Erlaubten, etc.) ich gewaltsam oder mit z. B. Pyro reagiert wird, dann gibt es beim nächsten Duell noch schärfere Regeln. Und so kann man Menschen auch in der Form erziehen, dass sie sich untereinander vielleicht mal in ihrem Verhalten hinterfragen. Auch wenn es traurig und erbärmlich ist, wenn man das, was man im Kindergarten mit kleinen Kindern macht, auf bei erwachsenen Menschen anwenden muss.

    Wichtig ist natürlich, dass dadurch in keiner Weise Fehlverhalten von Ordnungs- oder Polizeikräften ignoriert, toleriert oder akzeptiert werden muss. Findet das statt, ist das natürlich genauso aufzuarbeiten und ggf. zu sanktionieren.

    Und letztlich gilt nach wie vor die persönliche Strafe und keine Kollektivstrafe, was manchmal schwer ist, aber das aus meiner Sicht einzig valide Mittel, das zu unserem Rechtssystem passt. Und so schwer es auch ist zu verstehen für manche: Außerhalb des Einflussbereiches, in dem der Veranstalter das Hausrecht ausüben kann, darf und muss, ist die Polizei rechtlich verantwortlich für die Durchsetzung von Regeln und Ordnung und niemand sonst. Und die Polizei kann, darf und sollte niemals von irgendwem anderes als dem Staat bezahlt werden. Sind Einsätze teuer, muss hinterfragt werden, ob diese in der Form sinnvoll sind und waren (Stichwort zu viel und nicht zu wenig Einsatzkräfte) oder welche Maßnahmen (von denen ich einige aufzeigte wie Alkoholverbot z. B. auch in Zügen samt Kontrolle und Durchsetzung [auch von Polizei, die in Form von SKBs eh so gut wie immer mitreist]) und so weiter.

    Das ist alles machbar und letztlich gar nicht so unmöglich. Man muss nur im Dialog klare Grenze setzen, an die man sich dann eben halten muss.

    Zur finalen Einordnung mit nur ein bisschen Augenzwinkern, weil es eigentlich durchaus stimmt: Berliner Kampfradler mit hochgezogenem, klettfixiertem rechtem Hosenbein, die bei Rot wie selbstverständlich rechts abbiegen, weil sie ja die Szenerien einschätzen können und das Rot für sie nicht gilt, verhalten sich in weniger sichtbarer Form letztlich genauso daneben wie der 2,5l-Bier-Typ im Familienblock, der allen stehend die Sicht versperrt. Spricht man beide, wenn es nicht mehr zu tolerieren ist, auf ihr rücksichtsloses Fehlverhalten an, erntet man bestenfalls Spott und Hohn, eher aber aggressive Repliken verbaler bis hin zu (angedrohter) physischer Natur. Am Ende geht es also vermutlich auch ganz generell darum, wie man sich in einer Gesellschaft verhält oder nicht.

72. 08.10.2025 | 13:30

    neuronal

    Apropos Coldplay: letzte Woche bei DSC v Schwerin, Cringeerlebnis des Jahres in der Timeout:
    KISS CAM!!!! mit dem Einheizer vom DVV (immer noch Tinnitus btw) – eh eine Herausforderung beim ostdeutschen Vball-Publikum, das ist zwar laut, aber nicht unbedingt das extrovertierteste.
    Kamera sucht wild nach Paaren, niemand will so richtig, viele gucken lieber gar nicht hin…
    “Wir finden schon jemanden…”
    “Oooch, jetzt küsst Euch doch mal…!!!”
    “Na büüttteee, geht doch!”
    “Es muss ja nicht unbedingt Mann und Frau sein” (wie woke…)
    “Kennt ihr Euch überhaupt … ist doch egal, na looos”
    usw. usf. (evtl leicht ungenau wiedergegeben von mir natürlich)

    Wenn sie das ein bißchen vorbereiten, kann das ja ganz nett sein, aber doch nicht so. Nennt mich Spaßbremse, aber finde nicht, dass das zu meinen Verpflichtungen als Ticketbesitzer gehören sollte. Leider waren sie nicht bei mir. Der Mittelfinger war schon im Anschlag. ;)

73. 08.10.2025 | 20:30

    veniat

    @neuronal: Es gibt nach Klatschpappen nichts Schlimmeres als Kiss-, Dance- oder “lustiger Schnurrbart wird auf eine Person live montiert”-Cams. Grauenhaft, unnötig und einfach nur zum Fremdschämen.

    Mein Highlight war mal bei einem NFL-Spiel der Saints im Benz-Dome zu New Orleans, als ein Typ, nur um kurz die “5 seconds of ‘fame'” anzugreifen, zwei dieser Bud Lite-Metalldosen für mehr als 10 $ das Stück auf den Treppenstufen aufgemacht um sich die Plörre von links und rechts über den Kopf zu schütten. Da zweifelt man so lange am Verstand aller Beteiligten, bis man sich daran erinnert, dass sie selbstverständlich die Mehrheit der Leute mit dem Auto zum Stadion fährt, um dann für 25 $ aufwärts, nah am Stadion 35 $ aufwärts, zu parken. Aber der Typ mit den Bierdosen hat wirklich selbst die schlimmsten Kiss Cam-Fremdschammomente in den Schatten gestellt.

74. 09.10.2025 | 03:56

    sternburg

    “Mein Highlight war mal bei einem NFL-Spiel der Saints im Benz-Dome zu New Orleans, als ein Typ, nur um kurz die “5 seconds of ‘fame’” anzugreifen, zwei dieser Bud Lite-Metalldosen für mehr als 10 $ das Stück auf den Treppenstufen aufgemacht um sich die Plörre von links und rechts über den Kopf zu schütten.”

    Ähm, gibt es dazu ein Video irgendwo? Ich will solchem Verhalten natürlich nicht applaudieren, aber wenn es eh schon gemacht wurde, dann will ich den Depp auch sehen?

    @veniat, zu Deinen weiteren Ausführungen:

    Ich bin mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher, ob ich in ein Stadion gehen möchte, in dem Deine Vorschläge umgesetzt wurden.

    Und das hat nichts damit zu tun, dass ich Deiner Zustandsbeschreibung widerspreche. Tue ich vielleicht in Teilen (in meinsten Teilen nicht), was andererseits aber auch wahrscheinlich mehr mit mir und meinen Prioritäten (und meiner Statur) zu tun hat. Aber grundsätzlich hast Du damit natürlich vollumfänglich recht. Und letztlich ist es ja auch egal, ob ich das auch so sehe: Wenn Du oder z.B. Frauen oder Kinder oder sonstwer ein Problem damit hat, sich in einem Stadion wohlzufühlen, dann ändert es exakt nichts, wenn mir das anders geht. Weil jeder das Recht hat, sich in einem Stadion wohlzufühlen.

    Ich finds an der Stelle trotzdem erwähnenswert, dass es hier heute eigentlich mal um Gewalttaten extremistischer Ultragruppierungen ging, und Du jetzt von Unannehmlichkeiten wie Pyro und rücksichtslosen Bessoffkis redest. Fair enough, vielleicht ist das tatsächlich nur eine andere Seite derselben Dings, finde ich ehrlicherweise eher nicht, aber was solls.

    Wie dem auch sei: Ich bin wirklich volle Kanne für ein Stadion, in dem Du Dich wohlfühlst. Ohne Wenn und Aber …. aber … Aber setzt man Deine Vorschläge um, dann fühle _ich_ mich da nicht mehr wohl. Vielleicht wäre das verschmerzbar, ganz ehrlich, finde ich als Meinung nicht abwegig. Du wirst mir verzeihen, dass es nicht meine Meinung ist.

    Ich hab aber auch keine bessere Lösung anzubieten, so ehrlich darf man sein.

    Dessen völlig ungeachtet:

    Bisher wurden Deine Vorschläge ja noch nicht umgesetzt. Weil Du darauf seit Jahren so sehr drauf herumreitest – wie stellst Du Dir das eigentlich konkret vor, diesen “die Leute vermummen sich unter der Blockfahne”-Scam zu unterbinden? Sollen die Bullen da knüppelschwingend reinreiten, sobald jemand eine Blockfahne in die Hand nimmt? Zu einem Zeitpunkt, wo noch niemand irgendetwas verbotenes getan hat? Oder sollen Blockfahnen grundsätzlich verboten werden? Zaunfahnen dann natürlich auch? Weil sich dieselben Leute hinter jedem Stück Stoff größer als 1 Mensch umziehen werden, der gerade da ist? Und so Mauern oder Werbebanden vorne am Block, hinter die man sich abseits der Kameras legen kann, die gehen dann natürlich auch nicht, oder zwischendrin mal aufs Klo gehen oder Pommes holen oder oder oder …

    Man kann das alles wollen. Das ist alles lösbar. Aber man muss dann auch sagen, dass man das will.

    tl;dr: Ich bin mir nicht sicher, ob die Obrigkeit wirklich nur zu blöde ist, das zu unterbinden. Manche Probleme sind halt nicht so einfach lösbar, wie sie auf dem ersten Blick scheinen.

    “Zur finalen Einordnung mit nur ein bisschen Augenzwinkern, weil es eigentlich durchaus stimmt: Berliner Kampfradler mit hochgezogenem, klettfixiertem rechtem Hosenbein, die bei Rot wie selbstverständlich rechts abbiegen, weil sie ja die Szenerien einschätzen können und das Rot für sie nicht gilt, verhalten sich in weniger sichtbarer Form letztlich genauso daneben wie der 2,5l-Bier-Typ im Familienblock, der allen stehend die Sicht versperrt. Spricht man beide, wenn es nicht mehr zu tolerieren ist, auf ihr rücksichtsloses Fehlverhalten an, erntet man bestenfalls Spott und Hohn, eher aber aggressive Repliken verbaler bis hin zu (angedrohter) physischer Natur. Am Ende geht es also vermutlich auch ganz generell darum, wie man sich in einer Gesellschaft verhält oder nicht.”

    Ich spring da mal drauf an: Weiß nicht, was für Arschlochradlern Du begegnest (die es in dieser Stadt natürlich zu hauf gibt). Jede Reaktion, die etwas anderes als nach unten blicken und “stimmt natürlich” murmeln beinhaltet, ist zu verurteilen, geschweige denn Prügel androhen. Und die Wixer, von denen Du da berichtest, sollen mir mal im Dunklen begegnen. Gleichwohl ist mit dem Rad an einer roten Ampel vorsichtig (!) rechts abzubiegen gerade kein Beispiel für Rücksichtlosigkeit. Weder konkret, noch als Symbol gesamtgesellschaftlicher Fehlentwicklung. Lichtsignalanlagen sind per se reine Auto-Infrastruktur. Radfahrende und Fußgänger benötigen sie nicht, um sicher aneinander vorbei zu kommen. Ich persönlich respektiere sie als gesetzestreuer Bürger gleichwohl ähm hust allermeistens. Und ich finde das auch sinnvoll. Trotzdem ist bei einem Radfahrer, der das nicht tut – anders als bei einem Autofahrer-, nicht schon deshalb gesagt, dass er rücksichtslos handelt. Gesetzeswidrig ja, rücksichtslos nicht zwingend. Dazu gehört schon noch, wann in welcher Situation er das wie tut.

    Dass es hingegen Radfahrende gibt, die sowas rücksichtslos und gefährlich tun, steht außer jeder Frage.

    Und ziemlich genau dasselbe gilt übrigens auch für Pyro im Stadion.

75. 09.10.2025 | 13:39

    veniat

    @sternburg: Ich fange mal hinten an, weil ich nicht weiß, wie lange ich das hier aushalte, bevor ich aus der Wohnung flüchte. Da fährt man extra aus Berlin weg auf eine Insel, damit über einen die Wohnung renoviert wird. Ja gut, das hätte ich auch in Berlin haben können. Aber egal, zum Thema:

    “Radfahrende und Fußgänger benötigen sie. [Anm. Ampeln] nicht, um sicher aneinander vorbei zu kommen. […] Trotzdem ist bei einem Radfahrer, der das nicht tut […] nicht schon deshalb gesagt, dass er rücksichtslos handelt. Gesetzeswidrig ja, rücksichtslos nicht zwingend.”

    Nunja, da ist ja durchaus ein Problem. Denn über eine rote Ampel zu fahren, ist wie du sagst, erst einmal gesetzeswidrig. Ist es häufig kein Problem, das mit den Rad zu machen? Nein, passt schon. Verhalten sich viele dabei rücksichtsvoll? Meistens ja, zumindest unauffällig. Aber darin geht es doch nicht. Es ist nun mal verboten und man ist einer von mehreren Verkehrsteilnehmertypen, u. a. Autos, Fußgängern oder ja, auch E-Scooter-Fahrern, von denen zumindest einer wie der letzte Depp aussieht, weil er als einziger an jeder roten Ampel hält.

    Und da stellte ich mir schon die Frage, mit welchen Recht (mit keinem eben) wir über diese Rotvergehen sprechen. Wieso sollte das in Ordnung sein? Es obliegt doch nicht den Radfahrern darüber zu entscheiden, wann das OK ist oder ob das für die gilt. Unabhängig der Rücksicht, die man bei diesem Vergehen an den Tag legt. Das finde ich durchaus eine spannende Auslegung. Und weil man das eben zu unterlassen hat im Miteinander, erübrigt sich doch die völlig irrelevante Diskussion, wann das zwar gesetzeswidrig, aber noch rücksichtsvoll ist. Einfach sein lassen, einfach an die Regeln halten und es gibt keine Probleme, auch wenn sie einen nerven, sie für Fahrradfahrer und E-Scooter-Fahrer teilweise sinnbefreit sind.

    Unabhängig davon kann, darf und soll man natürlich für Verbesserungen einstehen, protestieren oder Regeländerungen. Beispielsweise, dass man als Fahrradfahrer und E-Scooter-Fahrer immer per se einen Grünpfeil zum Rechtsabbiegen hat, wenn es einen Radweg auf der Straße gibt, auf die man einbiegt. Dabei ist angemessen langsam (!) abzubiegen und dem Verkehr, der sich auf dem einzubiegenden Rad- und Fußweg befindet, natürlich Vorfahrt zu gewähren. Das wäre eine Lösung, für die man einstehen könnte und die Sinn ergäbe. Neue Schilder würde es dann nur benötigen an den Kreuzungen, wo das explizit NICHT gilt. Dort, wo es bereits separate Fahrradampeln gibt, gelten natürlich die weiterhin und können entsprechend beschaltet werden. Die neue Regel würde natürlich nicht für große Kreuzungen wie am Kudamm, Alex oder so gelten, weil da immer viele Fußgänger die Ampeln nutzen. Zusätzlich natürlich da, wo es einfach geradeaus auf den Radweg geht, Autos aber auf der Fahrbahn wegen einbiegen den Autos eine Ampel benötigen. Da kann das natürlich für den Radweg aufgehoben werden. Ich denke da an Kreuzungen wie auf der großen Ausfallstraße von der Bülowstr. entlang der Philharmonie bis hin zum Potsdamer Platz. Da gäbe es einige Ampeln, die für Fahrradfahrer und E-Scooter-Fahrer auf dem separaten Radweg überhaupt keinen Sinn ergeben. Und die auch von 95 % NICHT beachtet werden.

    Zwischenfazit: Ich wäre für jede sinnvolle Änderung selbst dankbar, nur attestiere ich Radfahrern und E-Scooter-Fahrern (gerade die auf Leihscootern) wirklich nicht, dass sie in der Mehrheit rücksichtsvoll sind. Das kann man wirklich nicht guten Gewissens behaupten. Da kämpft jeder für sich und nach seiner Regelauslegung, eben… gesetzeswidrig. Und weil jeder das unterschiedlich macht, steigt die Gefahr, weil man nicht weiß, wer nun ausnahmsweise mal an der roten Ampel anhält. Ich wurde auf der – no pun indented – Invalidenstr. zwischen den beiden Bundesministerien für Wirtschafts- und dem für Verkehr (ausgerechnet) schon mehrfach angefahren hinten, weil ich mich erdreistet habe, vor der Linksabbiegerampel für den Radweg noch an der zu halten, die für geradeaus gilt. Das war jahrelang mein Weg zur Arbeit und regelmäßig wurde ich mindestens angeblafft von zumeist Radfahrern, die da im Affenzahn (!= rücksichtsvoll) den kleinen Radweg entlangheizten und teils Slalom um die aus der Straßenbahn aussteigenden Leute fuhren. Nochmal, das Ganze direkt vor dem Bundesministerium für Verkehr, mehr Zynismus geht nicht. Es gibt keine Rücksicht, kein sinnvolles Maß an Selbstregulierung im Straßenverkehr. Es gibt Egoismus, Dreistigkeit, Arroganz unter den Verkehrsteilnehmern und natürlich gilt auch abseits von Autos schlicht zumeist das Gesetz des Stärkeren. Nochmal, das gilt für Fahrradfahrer und E-Scooter-Fahrer gleichermaßen und auf dem Fußgängerweg eine Kreuzung überwinden gehört gerade bei Letzteren auch zum Standard.

    Übertragen wir das nun auf die Ultragruppierungen unter der realistischen Prämisse, dass von dort die Pyroaktionen ausgehen, dann schauen wir mal auf den Sachverhalt Blockfahnen. Soll man die also verbieten? Eigentlich nicht. Sieht doch cool aus, wenn riesig das Logo des Clubs im Block sichtbar ist, egal ob auswärts oder daheim. Problem: Man sieht diese riesigen Blockfahnen doch genau nur noch, wenn danach Pyro abgefackelt wird, sonst nie. Das ist das Problem, nicht die Blockfahne an sich. Und weil eben die Ableitung Blockfahne = Pyroshow samt Vermummung in 99 % der Fälle aktuell gilt, kann man hier eine Kausalkette bilden, die maximal stabil ist. Kurzum: Man weiß, es geht gleich los. Und das ist nun mal gesetzeswidrig bzw. verstößt eindeutig und überall gegen die Hausordnung, was wirklich jeder weiß. Genauso wie bei der roten Ampel ist es für mich nicht akzeptabel, wenn man sich so mit Vorsatz gegen Regeln stellt. Denn auch hier ist Rücksicht nicht gegeben. Auch wenn im Block selbst das möglicherweise noch irgendwie geregelt abläuft, zieht der ungesunde Schwefelgeruch je nach Stadionbauart und Position des Blocks eben nicht ab. Selbst in Meppen hat unsere Szene letzte Saison im Pokal (weil in der Liga Punktabzug angedroht wurde bei erneuter Pyroshow) im Heimspiel die alte Tribüne so unter Rauch gesetzt, dass Kinder und vor allem ältere Leute wie mein Vater von seinem Platz mit Jahreskarte weg mussten, weil es einfach unter den Dach nicht weg zog. Dasselbe bei einem Spiel im Olympiastadion, wo Stuttgart oder Schalke (ich weiß es nicht mehr), wo es ebenfalls bis auf die Ostkurve zog vom Gästeblock ausgehend samt Unterbrechung, weil es wirklich nicht mehr auszuhalten war. Ich bin selbst genau dazwischen gesessen. Da ist nichts rücksichtsvoll und es gibt überhaupt keinen Grund, das zu akzeptieren oder zu tolerieren.

    Und das ist ein Problem, das sehr ähnlich ist wie bei der roten Ampel. Man sieht den Radfahrer, hohe Geschwindigkeit, Kopfhörer, mal kurz hektisch um sich rumgeblickt und hart ohne Handzeichen über die rote Ampel rechts abgebogen – rücksichtslos, gefährlich und egoistisch. Offensichtlich gegen die Regeln, aber es interessiert nicht und es passiert nichts. Genauso gilt es für das Abbrennen von Pyro, wobei sich eben noch dazu verkleidet bzw. vermummt wird.

    Gerade weil keine sinnvolle Differenzierung möglich ist oder geschieht von einzelnen oder Gruppen , wann ein Bruch der Regeln, mitunter jenseits einer Ordnungswidrigkeit je nach Vorfall, kann die Lösung nur sein, diese Regeln bestmöglich flexibel aufzustellen mit Rücksicht bestmöglich auf die Interessen aller, aber dann diese auch ganz konsequent zu respektieren und in Form der Ordnungskräfte durchzusetzen. Alles andere – sowas wie eine Selbstregulierung – funktioniert nicht, weil Menschen eben für sich selbst immer Sonderrechte, Abweichungen und Privatregeln als Selbstlegitimierung anwenden. Das geht immer zu Lasten der Schwächeren und genau die gilt es durch Regeln ja vor allem zu schützen. Weder den vermummten Ultra unter der Blockfahne, der genau weiß, dass er gleich seine Atemwege maximal belasten wird, noch den Kampfradler, der bei Rot abbiegt, um 2 Minuten schneller bei sich daheim zu sein, und nicht immer einschätzen kann, wen er damit gefährdet.

    Genauso wie bei der roten Ampel plädiere ich auch hier dafür, als erstes Mal die Regeln einzuhalten. D. h. gerne Blockfahnen, wenn der Veranstalter die erlaubt, Choreos ohne Pyro, etc. Und dann, wenn man sich daran hält, hat man eine Argumentationsbasis geschaffen, auf der man aufbauend mitunter bestimmte Anpassungen im eigenen subkulturellen Interesse einfordern bzw. besser formuliert dafür einstehen kann. Das kann dann in koordinierter Form Pyro sein, aber eben so, dass es niemanden sonst nennenswert (vor allem gesundheitlich, denn da hört das Verständnis gänzlich auf) beeinträchtigt, oder aber auch, was das Einlagern von Fahnen und Co. in Räumen im Stadion angeht. Aber sich selbstinszeniert “gegen das System” zu stellen, wo es nur um Sport geht und das Verhalten generell schon eher sehr roh ist. Was auch in den Kontext zwar nicht mein Vokabular ist, aber auch ich als aushaltbar ansehe (Stichwort “A… -W…..-HuSo…..”-Rufe gegen den Gästetormann o. ä.).

    Fazit: Mein Weg bzw. meine Empfehlung wäre immer, sich zunächst mal an die auch unendlich dusseligen Regeln zu halten (falls man diese so auslegt für sich selbst), um dann darauf aufbauend für Änderungen zu kämpfen mit sinnvollen Mitteln. Beispielsweise eben keine Pyroshow, kein Vandalismus und keine Kindt-Fadenkreuze, sondern zum Beispiel stiller Protest mit Bannern, indem man komplett auf die Unterstützung verzichtet oder sogar das Verlassen des Blocks, friedlich, aber deutlich sichtbar. Dann gibt man niemandem argumentative Munition für rigide, unverhältnismäßige Maßnahmen wie Personalisierung o. ä., aber wirkt auf das Produkt so ein, dass auch die Liga selbst ein Interesse hat, eine Änderung von Regelungen zu erwirken. Letztlich muss man ja nur mal die Frage stellen, warum eigentlich beim Fußball eine Fantrennung nötig ist (die unsinnig ist, wenn beide Fanlager wie in Berlin üblich mit denselben S-Bahn anreisen…), aber sie in keiner anderen Sportart nötig ist. Genau weil man die Regel nicht eingehalten hat, das Verhalten immer weiter ausgereizt hat als aktive Fanszenen, dadurch die Reaktion der Ordnungskräfte immer mehr wurden, usw.

    Im Straßenverkehr würde das bedeuten, dass die Stehplatzzuschauer, also Radfahrer, irgendwann gänzlich entscheiden, auch alle anderen in kollektive Sippenhaft nehmend, wann man über eine Kreuzung darf. Da wird dann auch mal bewusst der Verkehr lahm gelegt für die eigene Mission. Das wäre dann spätestens undenkbar im Straßenverkehr, warum ist das also in einem Stadion quasi absoluter Standard?

    Dabei wäre doch der größte Schlag gegen die niedersächsische Ministerin, die geführt am liebsten große Fußballspiele ganz ohne Zuschauer austragen lassen würde, wenn einfach nichts passiert. Kein Krawall, kein Vandalismus, kein Pyro, keine Rakete. Einfach nichts, ggf. stiller Protest oder Verlassen des Blocks. Dann hätte sie das Problem einen massiven Polizeieinsatz zu rechtfertigen für das und das nächste Spiel. Das würde sie am meisten treffen und sie säße nicht hämisch grinsend auf der Tribüne, als es Schlachtrufe gegen sie gab.

76. 10.10.2025 | 02:05

    sternburg

    Veniat, Du hast den Maßstab “rücksichtslos” eingebracht. Ich hab das nur aufgegriffen.

    Und es ist halt eine einfache Tatsache (die sich übrigens auch aus Deinen Beispielen ergibt): Nicht alles, was verboten ist, ist rücksichtslos. Nicht alles, was erlaubt ist, ist rücksichtsvoll. Das sind einfach zwei verschiedene Maßstäbe mit sehr geringer Deckung.

    Natürlich kann man sich auf den Standpunkt stellen, dass Menschen generell rücksichtslos sind, mit der Freiheit nicht klarkommen, und sich einfach an die Gesetze halten sollen. Ich neige in einer mir genehmen Staatsform durchaus zum Rechtspositivismus, aber das geht mir persönlich zu weit.

    Und das siehst Du ja anscheinend auch so: ” Was auch in den Kontext zwar nicht mein Vokabular ist, aber auch ich als aushaltbar ansehe (Stichwort “A… -W…..-HuSo…..”-Rufe gegen den Gästetormann o. ä.).” Das ist nicht nur verboten, das ist eine Straftat. Und übrigens daneben auch rücksichtlos, dem Torwart gegenüber und jedem im Stadion und ggfs vor dem Fernseher (und außerdem einigermaßen peinlich, schmerzhaft peinlich, Körperverletzung wie ich finde). Dieses Verbot mit staatlicher Gewalt durchzusetzen und mit dem Strafrecht zu ahnden, das geht aber anscheinend auch Dir zu weit.

    Es gibt halt Grenzbereiche, in denen Regeln durchzusetzen nicht angemessen und/oder sinnvoll ist. Das ist denklogisch nicht abstrakt sauber definierbar, sondern immer eine Entscheidung im Einzelfall – die von vielen Parametern abhängt, die fast jeder anders entscheiden kann.

    Mein Lieblingsbeispiel ist da immer, dass in der Ringbahn schon immer das Biertrinken verboten ist und im Olympiastadion das rauchen. Hat sich noch nie irgendjemand dran gehalten. Obwohl das objektiv sinnvolle Regelungen sind.

    Trotzdem ist das nicht beliebig, wischi-washi oder unwichtig, sondern u.a. für die Polizei zentrale Entscheidungsgrundlage: Es gilt auch in der Rechtsdurchsetzung, und zwar sowohl im Gefahrenabwehr- als auch im Ordnungswidrigkeitenrecht der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit. Da müssen die sich dran halten. Und das ist auch sehr richtig und gut so.

    Darüber lässt sich in einer Demokratie streiten und das sollte man auch. Ich bin z.B. bei weitem nicht der einzige, der mit dem Abwägungsergebnis der Berliner Polizei in Bezug auf die Verhältnismäßigkeit bei der Verfolgung von Parkvergehen (ein Schlenker zurück zum Straßenverkehr) überhaupt nicht einverstanden ist. Bringt mir im Ergebnis nicht so wahnsinnig viel, aber diese Meinung darf ich haben und vertreten.

    Es gibt aber auch Abwägungen, die sind schlichtweg zwingend.

    Du kannst nicht einfach knüppelschwingend in so einen Block einmarschieren, nur weil Du ganz genau weißt, was nach dem Hissen der Blockfahne passieren wird. Zum einen, weil Du es halt doch nicht genau weißt. Auch wenn wir alle es ganz genau wissen, stimmt ja schon. Zum anderen, weil Du nicht jedem, der da spaßig eine Blockfahne hochhält (oder sich vielleicht rein zufällig drunter wiederfindet), unterstellen kannst, daran mitzuwirken. Und vor allem und in erster Linie, weil Du nicht auf engem, mit Menschen vollgepacktem Raum eine Massenpanik und/oder eine Massenschlägerei riskieren darfst, nur um einige Ordnungswidrigkeiten und einen Bruch der privaten Hausordnung zu unterbinden. Das ist krass unverhältnismäßig.

    Und nochmal, was sollte dagegen helfen? Blockfahnen verbieten? Ich finde Deinen Vorschlag eines Verbots mit Erlaubnisvorbehalt (der dann aber rein privatrechtlich von den Veranstaltern ausgehen muss) eigentlich ganz charmant, und die Erlaubnis wird nur bei Wohlverhalten verlängert. Die Kindergartenlösung. Ich muss auch ganz ehrlich zugeben, dass mir ohne Blockfahnen gar nicht so wahnsinnig viel fehlen würde. Aber was passiert denn, wenn sich nicht wohlverhalten wird? Dann stehst Du wieder auf square one. Du kannst da ja trotzdem nicht einfach reinreiten. Und beim nächsten Mal finden sie halt andere Wege. Ist ja jetzt nicht so, als wäre der Blockfahnen-Scam der einzige Weg, straffrei Pyro im Stadion zu zünden.

    Und wenn Du komplett alles durchkameralisiert hast, dann qualmt hat plötzlich ein Rauchtopf zwischen dutzenden Beinen auf. Was willst Du dagegen machen?

    Ich hasse wirklich Rauchtöpfe. Ich habe sie schon immer gehasst und ich werde sie immer hassen. Trotzdem, wäre ich Einsatzleiter bei einem Fußballspiel und Du kommst mir mit der oben ausgeführten Beschwerde, ich würde mit den Schultern zucken und sagen, das müssen wir jetzt leider aushalten. Weil die Alternative es nicht wert ist. Ist halt leider manchmal so.

    Wir drehen uns bei dem Thema seit dreißig Jahren im Kreis. Und seit dreißig Jahren werden sich dieselben unversönlichen Ansichten an den Kopf geschlagen. Ganz offensichtlich führt das zu nichts.

    Das einzige, was aus meiner Sicht zu irgendeiner Lösung führen kann, das ist Kommunikation. Auf Augenhöhe. Mit – da haben wir es wieder – Rücksicht aufeinander. Und zwar gegenseitiger Rücksicht, nicht als Einbahnstraßen-Forderung.

    Dazu müsste man sich aber auch mal ehrlich machen und anerkennen, dass es Menschen gibt, für die Pyro zur Fußballkultur dazu gehört. Und dass die immer Wege finden werden, Verbote zu umgehen, und motiviert sind, dies zu tun.

    Man könnte deren Interessen anerkennen. Auch wenn man sie nicht teilt.

    Und dann könnte man gemeinsam Lösungen finden. Ihr seid erwachsene Menschen – wir vertrauen euch, dass ihr diese raucharmen Bengalos vernünftigen und nicht betrunkenen Einzelpersonen in die Hand drückt, mit Sicherheitsabstand zu anderen. Und dass ihr jemanden mit einem Sandeimer zum löschen daneben stellt. Und übrigens kann man heutzutage auch sehr viel schönes mit LED machen, lass uns da doch mal drüber reden. So die Richtung.

    Glaube ich, dass das überall funktioniert? Sicher nicht. Aber man kann es doch mal versuchen. Diese Leute sind doch auch alle dreißig Jahre weiter.

    Und das ist ja auch vom Grundsatz nicht komplett unerhört. In fast allen größeren deutschen Stadien gibt es Vereinbarungen mit den örtlichen Ultra-Gruppierungen zur Nutzung gewisser Stadioneinrichtungen, wie gesonderte (Lager-) Räume, eigene Merchstände oder sogar die Innenraum-PA. Und das funktioniert doch auch größtenteils ganz gut. Nicht immer komplett reibungslos, aber im großen ganzen schon.

    Oder man macht halt weiter wie bisher. Dann bleibt es halt scheiße. Und zwar für alle Beteiligten. Selbst für die Pyrofreunde.

Zitat mit hübschen Anführungsstrichen