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Dienstag, 23.08.2022

Guten Tag. Ich bin ein Platzhalter, an dem bis heute niemand nichts ergänzt hat.

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23.08.2022

07:00Decoded Players: Kylian MbappéDAZN
07:00Kylian Mbappé - König in seinem eigenen KönigreichDAZN+Mit seiner Vertragsverlängerung im Sommer 2022 sorgte Kylian Mbappé mächtig für Aufsehen in der Sportwelt. Seither ist er der nicht ganz unumstrittene „König von Paris“. Zweifelsohne ist er einer der besten Stürmer der Welt und für nicht wenige sogar der nächste große Weltfußballer. Doch ist der 23-Jährige schon so weit, das Erbe von Messi und Ronaldo anzutreten? Ist er dem Druck in seinem Königreich gewachsen? Sebastian Kneißl und Daniel Herzog haben den Franzosen einmal genauer beleuchtet.
09:25Entlang des RheinsZDFinfo+

Mit dem Rhein startet die vierteilige "ZDF.reportage"-Reihe zu den großen europäischen Flüssen Rhein, Oder, Elbe, Donau.

Auf dem Rhein als große Bundeswasserstraße herrscht meist reger Schifffahrtsverkehr. Binnenschiffer, Ausflugsboote und Freizeitkapitäne müssen sich den Platz teilen. Und auch an seinen Ufern gibt es viel zu entdecken.

Direkt am Strom, 90 Meter hoch auf einem Felsen, liegt die Burg Rheinstein im Mittelrheintal. Hier wohnt Familie Hecher mit drei Generationen. Hechers haben die Burg in den 70er-Jahren erworben und vor dem Zerfall gerettet. Sohn Marco ist auf der Burg aufgewachsen und kann sich keinen anderen Lebensmittelpunkt vorstellen. Im Sommer ist die Burg auch für Besucher geöffnet. Dann empfangen die Burgherren Gäste für Besichtigungen, Familientreffen oder exklusive Hochzeitsfeiern inklusive Rheinpanorama.

Hawaii-Feeling auf dem Rhein. Das erleben Noël, Bine und Caro sozusagen direkt vor der Haustür bei Köln. Alle drei haben sich für einen Surf-Kurs auf dem Rhein angemeldet. Sie fahren hinter einem speziell angefertigten Boot, dass eine größere Bugwelle produziert. Wie beim Wasserskifahren werden die Surfer mit einer Leine aus dem Wasser gezogen und fahren sogar freihändig auf dem Rhein.

Solche Freizeitsportler haben Jessica Braun und Timo Breusch von der Wasserschutzpolizei Mannheim aber besonders im Blick. Denn die beiden sind für die Sicherheit auf dem Rhein zuständig. Die Beamten von der Wasserschutzpolizei in Mannheim kontrollieren täglich große Frachtschiffe und kleine Sportboote, aber sie schauen auch in den Naturschutzgebieten entlang des Rheins nach, ob Umweltsünder wieder mal ihren Müll in und am Fluss entsorgen.

Für viele Deutsche sind die Wasserstraßen Einkommensquelle, Freizeitmöglichkeit und Faszination zugleich. Eine "ZDF.reportage" voller Flussgeschichten entlang des Rheins.

09:30FeaturesBayerische Olympiageschichten: München 1972Unvergessene SportmomenteARD-alpha+Die Olympische Medaille steht für die Ewigkeit und bildet den Höhepunkt in der Karriere aller Sportler. Olympische Spiele schaffen Momente, die kein anderes Sportereignis zu schaffen vermag. Die Spiele in München 1972 waren ganz besondere. Sportliche und emotionale Höhepunkte präsentierten Deutschland als freundliches und weltoffenes Land. Der Mordanschlag auf die israelischen Sportler stürzte die fröhlichen Spiele in unendliche Trauer. Seit dieser Zeit hat München auch sein Gesicht verändert. Die U-Bahn, der mittlere Ring und die Fußgängerzone sind wegen und für Olympia gebaut worden.
14:30RadsportLa Vuelta (4. Etappe)DAZN
15:50Rugby LeagueNRL Telstra Premiership Highlights, Round 23Sport1+
Regionalliga BayernFußball
18:00FußballRegionalliga BayernRegionalliga Bayern: DJK Vilzing - SpVgg Hankofen-HailingSporttotal.tv
18:00FußballRegionalliga BayernRegionalliga Bayern: SpVgg Ansbach - FC PipinsriedSporttotal.tv
18:00FußballRegionalliga BayernRegionalliga Bayern: VfB Eichstätt - TSV 1896 Rain am Lech Sporttotal.tv
19:00FußballRegionalliga BayernRegionalliga Bayern: 1. FC Schweinfurt 05 - SpVgg Greuther Fürth IISporttotal.tv
19:00FußballRegionalliga BayernRegionalliga Bayern: FV Illertissen - Wacker BurghausenSporttotal.tv
19:00FußballRegionalliga BayernRegionalliga Bayern: SpVgg Unterhaching - TSV AubstadtSporttotal.tv
19:00FußballRegionalliga BayernRegionalliga Bayern: TSV Buchbach - FC Bayern München IISporttotal.tv
19:00FußballRegionalliga BayernRegionalliga Bayern: Viktoria Aschaffenburg - Würzburger KickersSporttotal.tv
18:00FußballEuropa Conference LeagueUEFA ECL: APOEL - Djurgården, Play Off RückspielLeagues
UEFA Champions LeagueFußball
20:30FußballUEFA Champions LeagueUEFA CL: Vorbericht zum SpielAmazon Prime
21:00FußballUEFA Champions LeaguePilsen - QarabagDAZN
21:00FußballUEFA Champions LeagueRoter Stern - Maccabi HaifaDAZN
21:00FußballUEFA Champions LeagueUEFA CL: SL Benfica (POR) - FC Dynamo Kyiv (UKR), Play Off RückspielAmazon Prime
20:45FußballBolton - Aston VillaDAZN
20:45FußballFleetwood - EvertonDAZN
00:05WrestlingNWA-PowerrYouTube!!!+ 00:05 Fite - Freitag 00:05 YouTube
01:00WrestlingAEW-DarkYouTube
02:00WrestlingWWEWWE/NXT-2.0 liveWWE Network!!!+ *live peacock - ab Donnerstag auf WWEN
03:00BasketballWNBAChicago Sky @ New York Liberty (Spiel 3)DAZN
03:30BaseballFREE: Guardians vs PadresMLB TV
Übertragung für den 23.08.2022 hinzufügen+

24.08.2022

09:30FeaturesBayerische Olympiageschichten: München 1972Unvergessene SportmomenteARD-alpha+Die Olympische Medaille steht für die Ewigkeit und bildet den Höhepunkt in der Karriere aller Sportler. Olympische Spiele schaffen Momente, die kein anderes Sportereignis zu schaffen vermag. Die Spiele in München 1972 waren ganz besondere. Sportliche und emotionale Höhepunkte präsentierten Deutschland als freundliches und weltoffenes Land. Der Mordanschlag auf die israelischen Sportler stürzte die fröhlichen Spiele in unendliche Trauer. Seit dieser Zeit hat München auch sein Gesicht verändert. Die U-Bahn, der mittlere Ring und die Fußgängerzone sind wegen und für Olympia gebaut worden.
14:30RadsportLa Vuelta (5. Etappe)DAZN
14:55FußballAFC Cup: Kuala Lumpur City FC (MAS) - PSM Makassar (IDN), Zonen-FinaleSportdigital
17:15Magazin/MagazinSport im OstenProlog, Deutschland-Tour in WeimarMDR+Ein Prolog in Weimar zum Auftakt, die Königsetappe mit einer Bergankunft im Breisgau: Mit einer vielseitigen Strecke will die Deutschland Tour (24. bis 28. August) bei ihrer vierten Auflage seit der Wiedereinführung ihr Profil im internationalen Kalender schärfen.
UEFA Champions LeagueFußball
20:15FußballUEFA Champions LeagueUEFA CL: Vorbericht zum SpielServus TV Österreich
21:00FußballUEFA Champions LeagueDinamo Zagreb - Bodö/GlimtDAZN
21:00FußballUEFA Champions LeaguePSV - RangersDAZN
21:00FußballUEFA Champions LeagueTrabzonspor - FC KopenhagenDAZN
21:00FußballUEFA Champions LeagueUEFA CL: PSV Eindhoven (NED) - Rangers FC (SCO), Play Off RückspielBlue Zoom
21:00FußballUEFA Champions LeagueUEFA CL: PSV Eindhoven (NED) vs. Rangers FC (SCO), Play Off RückspielServus TV Österreich
20:45FußballTranmere - NewcastleDAZN
21:00FußballBenefizspiel Nervenkrankheit ALS: FC Barcelona - Manchester CitySportdigital
21:30FußballClub Friendly: FC Barcelona - Manchester Cityonefootball.com
21:30FußballFC Barcelona - Man CityDAZN
22:45Täter statt WohltäterZDF+

1,3 Millionen Deutsche stehen unter rechtlicher Betreuung. Das heißt, jemand anderes regelt ihr Leben. Meist eine große Hilfe, doch nicht alle Betreuer handeln zum Wohl der Betreuten.

Wohnort, Finanzen, Post – Betreuer haben viele Befugnisse. Die Kontrolle ihrer Arbeit funktioniert oft nicht. Das macht es Kriminellen einfach, sich am Vermögen der Betreuten zu bereichern. Die Politik kennt diesen Missstand seit Jahren, geändert hat sich aber wenig.

"Der Betreuer hat mein Leben zerstört", sagt Peter Wimmer. Sein ganzes Hab und Gut passt in zwei Sporttaschen. Seine Kleidung, seine Möbel, sämtliche persönliche Gegenstände hat sein ehemaliger Betreuer verkauft. Als Peter Wimmer schwer erkrankt und zur Pflege in ein Heim kommt, löst der Betreuer seine Wohnung auf. Doch von dem Erlös hat Peter Wimmer nichts erhalten. Scheinbar, dachte der Betreuer, Wimmer würde nicht mehr gesund werden. Doch sein Leben wird gerettet, seine Existenz aber ist zerstört. Nun haust er in einer Bleibe ohne Heizung: "Ich will warmes Wasser und eine Heizung in der Wohnung haben. Und nicht frieren, weil der Betreuer gemeint hat, er muss meine Wohnung auflösen."

Wie kann so etwas sein? Hat das deutsche Betreuungsrecht versagt? Kontrolliert werden Betreuer von Rechtspflegern. Doch die sind heillos überlastet. Bundesweit fehlen laut dem Bund deutscher Rechtspfleger mindestens 1000 Stellen: Solange dort eine anhaltende Überlastungssituation nicht behoben wird, drohen Fehler oder gar kriminelle Machenschaften übersehen zu werden.

Fälle, in denen Betreuer straffällig wurden, gibt es immer wieder. Kriminologe Andreas David Peikert hat einige untersucht und in einer Studie der Hochschule Hannover strukturelle Probleme im Betreuungsrecht aufgedeckt. Das Fazit: Die weitreichende Macht ist verlockend.

"ZDFzoom" fragt: Warum macht es das Betreuungsrecht den schwarzen Schafen so leicht? Wie kann es sein, dass aus Wohltätern Täter werden?

Mehr unter www.zoom.zdf.de

00:25FußballCopa do Brasil: Fluminense - Corinthians, Halbfinale HinspielSportdigital
00:30FußballFluminense - Corinthians | Halbfinal-HinspielDAZN
00:45HochsprungMünchen `72 – Anschlag auf OlympiaZDF+

Fröhlich, bunt und friedlich sollten sie werden – die Olympischen Sommerspiele 1972 in München. Doch dann ermordet ein palästinensisches Terrorkommando elf israelische Sportler.

Die ersten Wettkampftage – ein einziger Freudentaumel. Dann der Schock: In den frühen Morgenstunden des 5. September betritt der Terror die Weltbühne und verändert den Blick auf die Spiele von München für immer.

Rund 7000 Athleten aus über 120 Ländern und weltweit eine Milliarde Zuschauer an den TV-Geräten erleben am 26. August im neuen Münchner Olympiastadion eine Eröffnungsfeier voller Heiterkeit und Leichtigkeit. Das Konzept des Organisationskomitees um Willi Daume scheint aufzugehen - Deutschland will der Welt nach der dunklen Zeit des Nationalsozialismus ein anderes, neues Gesicht zeigen. Der dunkle Schatten der Nazivergangenheit sollte vertrieben werden.

Zunächst laufen die Spiele wie geplant - bis zum 9. Wettkampftag, der in einer Katastrophe endet. Das palästinensische Terrorkommando "Schwarzer September" verschafft sich Zugang zum Quartier der israelischen Olympiamannschaft in der Connollystraße 31. Die Attentäter töten zwei Sportler und bringen neun weitere Athleten in ihre Gewalt. Ihre Forderung: die Freilassung von über 200 überwiegend arabischen Gefangenen in Israel. Sie drohen mit der Erschießung der Geiseln, falls dem nicht nachgekommen wird. Beim Versuch, die Sportler zu befreien, werden alle neun Israelis getötet.

Was sagen, 50 Jahre später, die Angehörigen der Opfer? Was sagt der Deutsche, der den palästinensischen Terroristen geholfen hat? Was sagen die Sportlerinnen und Sportler? In seiner Dokumentation arbeitet Autor Kajo Fritz die Ereignisse von München mithilfe von Zeitzeugen auf, die jeweils ihren ganz persönlichen Blick auf das Geschehen mitbringen:

Günther Jauch war damals 16 Jahre alt und klebte zu Hause vor dem ersten Farbfernseher der Familie, wollte keine Minute der Spiele verpassen. Jauch jubelte am Abend über Ulrike Meyfarths Goldsprung und war am nächsten Tag erschüttert von den Ereignissen im Olympiadorf. "Die heiteren Spiele waren damit natürlich Vergangenheit", sagt er. "Niemand hat mit so etwas gerechnet und das alles im Angesicht von Ultimaten, die innerhalb von wenigen Stunden zu erfüllen oder nicht zu erfüllen waren."

Filmregisseur Stephan Kayser sollte im Auftrag des Bayerischen Innenministeriums eine Dokumentation über die Arbeit der Polizei bei den Olympischen Spielen drehen. Während des Terrorüberfalls im Olympischen Dorf fand er sich plötzlich inmitten des Geschehens wieder, drehte mit seinem Kameramann vom gegenüberliegenden Balkon. "Da trat dann ein Terrorist raus mit einer Waffe und zielte auf uns", erinnert er sich. Seine zum Teil unveröffentlichten Aufnahmen liefern authentische und dramatische Eindrücke vom Verlauf der Geiselnahme. Und seine eigenen Bilder erschüttern ihn noch heute: "Das nimmt mich stark mit."

Heinz Dixius war als junger Polizist im Einsatz und mit dem Geschehen genauso überfordert wie die meisten seiner Kollegen. "Keiner war darauf vorbereitet. Das war ja alles nur eine Sportveranstaltung."

Willi Voss, Mitglied des Kommandos "Schwarzer September", half den Terroristen bei der Vorbereitung. "Das war für mich eine Operation von Freunden, die mich aufgenommen hatten und zu denen ich gehörte."

Für Ulrike Nasse-Meyfarth ist ihr überraschender Sieg im Hochsprung auch heute noch nur im Kontext des Anschlags zu sehen. Und Schwimmer Klaus Dockhorn, der für die DDR an den Start ging, sagt: "Es tut immer noch weh, darüber zu sprechen." Mit seiner Fotokamera dokumentierte er das Terror-Geschehen vom Nachbar-Balkon aus und zeigt seine Bilder erstmals öffentlich.

Ankie Spitzer war die Frau von André Spitzer, dem Trainer der israelischen Fechtmannschaft, der zu den Toten von München gehört. Sie war zu Besuch bei ihren Eltern in Holland und musste am Fernsehbildschirm zusehen, wie ihr Mann stundenlang in den Händen der Geiselnehmer war. "Mein Vater hat mich aufgeweckt um 7.00 Uhr in der Früh, und dann habe ich zwölf Stunden lang nur das deutsche und holländische Programm angeschaut und nicht gewusst, was sein wird."

Als Augenzeugen kommen zudem der Sanitäter Axel Kaiser zu Wort und der Dolmetscher der israelischen Delegation, Alexander Miller, der nur durch einen glücklichen Umstand überlebte.

Der Film untersucht aber auch die Frage, was die Sicherheitsbehörden heutzutage von der "Laisser-faire"-Strategie der Polizei und den fehlenden Antiterrorplänen gelernt haben. Polizisten ohne Waffen, das Fehlen von Spezialkräften für eine Geiselbefreiung – seit München ist all das bei Großveranstaltungen undenkbar. Zudem wird hinterfragt, inwiefern sich auch zukünftige Terroristen-Generationen die Taktik des palästinensischen Kommandos zum Vorbild genommen haben. Beim Angriff auf Olympia war die mediale Aufmerksamkeit enorm und entfaltete weltweite Wirkung – das Fernsehen berichtete erstmals live und über Stunden. "Die Macht von Bildern, die die Ohnmacht von Politik und Behörden belegen, wird bis heute ausgenutzt", sagt die Historikerin Dr. Eva Gajek. Terrorismus-Expertin Julia Ebner analysiert: "München 72 ist die Blaupause für viele nachfolgende Terroranschläge."

02:00WrestlingAEW-Dynamite liveFITE TV!!!+ *Freitag: WarnerSerie - Montag: free YouTube
02:25FußballCopa do Brasil: FC Sao Paulo - Flamengo, Halbfinale HinspielSportdigital
02:30FußballSao Paulo - Flamengo | Halbfinal-HinspielDAZN
02:45Täter statt WohltäterZDF+

1,3 Millionen Deutsche stehen unter rechtlicher Betreuung. Das heißt, jemand anderes regelt ihr Leben. Meist eine große Hilfe, doch nicht alle Betreuer handeln zum Wohl der Betreuten.

Wohnort, Finanzen, Post – Betreuer haben viele Befugnisse. Die Kontrolle ihrer Arbeit funktioniert oft nicht. Das macht es Kriminellen einfach, sich am Vermögen der Betreuten zu bereichern. Die Politik kennt diesen Missstand seit Jahren, geändert hat sich aber wenig.

"Der Betreuer hat mein Leben zerstört", sagt Peter Wimmer. Sein ganzes Hab und Gut passt in zwei Sporttaschen. Seine Kleidung, seine Möbel, sämtliche persönliche Gegenstände hat sein ehemaliger Betreuer verkauft. Als Peter Wimmer schwer erkrankt und zur Pflege in ein Heim kommt, löst der Betreuer seine Wohnung auf. Doch von dem Erlös hat Peter Wimmer nichts erhalten. Scheinbar, dachte der Betreuer, Wimmer würde nicht mehr gesund werden. Doch sein Leben wird gerettet, seine Existenz aber ist zerstört. Nun haust er in einer Bleibe ohne Heizung: "Ich will warmes Wasser und eine Heizung in der Wohnung haben. Und nicht frieren, weil der Betreuer gemeint hat, er muss meine Wohnung auflösen."

Wie kann so etwas sein? Hat das deutsche Betreuungsrecht versagt? Kontrolliert werden Betreuer von Rechtspflegern. Doch die sind heillos überlastet. Bundesweit fehlen laut dem Bund deutscher Rechtspfleger mindestens 1000 Stellen: Solange dort eine anhaltende Überlastungssituation nicht behoben wird, drohen Fehler oder gar kriminelle Machenschaften übersehen zu werden.

Fälle, in denen Betreuer straffällig wurden, gibt es immer wieder. Kriminologe Andreas David Peikert hat einige untersucht und in einer Studie der Hochschule Hannover strukturelle Probleme im Betreuungsrecht aufgedeckt. Das Fazit: Die weitreichende Macht ist verlockend.

"ZDFzoom" fragt: Warum macht es das Betreuungsrecht den schwarzen Schafen so leicht? Wie kann es sein, dass aus Wohltätern Täter werden?

Mehr unter www.zoom.zdf.de

03:00BasketballWNBAConnecticut Sun @ Dallas Wings (Spiel 3)DAZN
Übertragung für den 24.08.2022 hinzufügen+
Dies ist ein Versuch das legendäre Listing von allesaussersport.de zu ersetzen. Eine Maschine liest Sendungen aus. Die Leserinnen dürfen diese ergänzen. Mit Doppelklick auf eine Sendung kann ein Kommentar hinzugefügt werden.
Die Auswahl ist vollkommen unvollständig. Ein Tag geht von 6:00 Uhr bis 6:00 Uhr. Die Machine wird trainiert, wird aber nie perfekt sein. Das Listing hier zerstört sich in dem Moment selbst, in dem dogfood wieder Zeit für allesaussersport.de findet. Eine Vorschau über den aktuellen und den Folgetag hinaus gibt es hier. Dort können außerdem Wünsche und Anmerkungen hinterlassen werden.

73 comments

  1. Kombüse

    23.08.2022 | 10:36
    Gerd Strack

    Ist die US Open Quali bei Discovery+ gelistet ab 17 Uhr?

    Ja, ist im Pressetext angekündigt:
    US Open 2022: Komplette Qualifikation live bei discovery+
    Schon vorher können die Tennisfans bei discovery+ die Matches der Spielerinnen und Spieler verfolgen, die sich nicht direkt für das Hauptfeld qualifiziert haben.
    Der Streamingdienst überträgt alle Matches auf bis zu 13 parallelen Courts von Dienstag (23. August) bis Donnerstag (26. August) live.

  2. Kombüse nur bei Discovery+ oder sind EuSpPlayer und Joyn auch wieder am Start? (ich schau ned so viel EuSp. aber kann es sein dass man nun gar nicht mehr Joyn bewirbt sondern nur noch Discovery+ ? )

  3. Nutze ich die Zeit (Jetlag lässt grüßen) doch mal für einen kleinen Reisebericht München:
    Nachdem mein Programm für Tokyo über Monate geplant und die Tickets von verschiedenen europäischen Anbietern zusammengepuzzelt waren, kam Covid dazwischen und ich musste alles abblasen. Daraufhin beschloss ich, nach München zu fahren und alle dort angebotenen Sportarten in möglichst vielen Disziplinen live zu sehen. Ticketkauf war hierfür kein Problem und das stundenlange Tüfteln am persönlichen Zeitplan hat Riesenspaß gemacht.

    Freitag, 12.08.
    Los ging es am Freitag früh mit dem Zug nach München, vom Hbf direkt nach Riem, wo ich meinen Rucksack in den Kundenschließfächern des ortsansässigen Einkaufszentrums unterbrachte.
    Pünktlich um 12 saß ich am Bahnrad-Oval und konnte im Laufe des Tages die Erfolge im Teamsprint und der Mannschaftsverfolgung miterleben.
    In der Mittagspause versorgte ich mich in den Riem Arcaden mit Mittag- und Abendessen und weitere ging es beim Bahnrad mit deutschem Doppelgold.
    Am Abend holte ich mein Gepäck und fuhr nach Dachau, wo ich in einem kleinen Hotel nächtigte.

    Samstag, 13.08.
    Nach einem okayen Frühstück fuhr ich mit dem Schnellbus ratzfatz an die Regatta und durfte dort nicht nur die enttäuschenden deutschen Ruderergebnisse miterleben, sondern auch Hotte kennenlernen. Letzteres hat große Freude gemacht und ich hadere rückblickend ein bisschen, dass es nicht noch mehr Treffen mit anderen Schreiberlingen gab. Allerdings war ich abends meist so platt, dass ich in diesen Tagen hier fast gar nicht mehr reingeschaut habe.
    Es folgten die Rückfahrt nach Dachau, Gepäck holen und Weiterfahrt zum nächsten Hotel am südlichen Rande des Olympiaparks.
    Von dort aus startete ich in den Olympiapark, schaute ein bisschen an der Triathlonstrecke zu und bummelte übers Festival. Dort stieß ich dann auch auf das Sportabzeichen, meldete mich an und absolvierte die ersten Disziplinen mit mäßigem Erfolg. Besser gelang die Besteigung des Olympiabergs, wo ich die irre Stimmung beim BMX-Finale genießen durfte.
    Danach stieg ich schnell vom Berg hinunter, erwarb im Gasthof zum Goldenen M die Abendversorgung und durfte am Tablet noch die zweite Halbzeit des klaren Liliensiegs gegen Rostock erleben.

  4. Uwe

    @TheJochen:
    Danke für den knackigen und doch interessanten Reisebericht.
    Sei nicht traurig, nach einem Hotte geht es immer nur bergab.

    Muss man wissen.

  5. Sonntag, 14.08.
    Ich muss bekloppt sein. Wieder früh aufstehen, Zimmer räumen und erst zum Münchner Hbf und von dort aus im rappelvollen Regionalzug nach Murnau fahren. Wer macht denn sowas…?
    Im Zug wurden neben viel Englisch Sprachen gesprochen, die ich als Russisch, Japanisch und Arabisch ausmachte und nahezu alle Mitpassagiere bogen am Murnauer Bahnhof ab und stiegen in die Pendelbusse Richtung Garmisch, Zugspitze und Co.
    Mich zog es aber in die Innenstadt, wo das Straßenradrennen der Männer startete.
    Nach der Fahrerpräsentation und deren Abfahrt kehrte ich zum Frühstück kurz beim Bäcker ein und fuhr dann zurück nach München, wo ich auf der Tribüne am Odeonsplatz diverse Zieldurchfahrten und schließlich das Finale erlebte.
    Ein kleiner Innenstadtrundgang bot und schloss sich an, bevor ich wieder in den Olympiapark zurückfuhr. Von der dortigen Tribüne an der Wechselzone genoss ich das spannende Staffelrennen.
    Abschließend holte ich mein Gepäck und spazieren einen Kilometer nach Süden, wo ich nach dem Check-In beim benachbarten Griechen einkehrte.

    Da die Familie gerade wach wird, schreibe ich vermutlich morgen weiter. :)

  6. Kombüse

    @PauleHeyman
    Joyn: Soweit ich weiß, überträgt Joyn mittlerweile nur noch ES1 und ES2 ohne Zusatzkanäle. Mögliche ES-Zusätzkanale werden auch nicht mehr bei Joyn beworben. Und so wie der Joyn-Kundensupport davon auch nichts weiß, gehe ich davon mal aus, dass sie nur das linaeren Signal übernehmen werden
    Eurosportplayer: Übertragt alles, zumindest sind schon erste Versatzstücke zu finden

  7. Uwe

    Die wichtigste Nachfrage hierzu lautet:
    Was gab es beim Griechen und wie viele Ouzo hast Du bekommen und getrunken?

  8. Es war eher dünn: Bifteki mit ein paar Kartoffelschnitzchen und bisschen grünem Salat für 17€. Da hatte ich schon bessere hellenische Preis-Leistungs-Verhältnisse, aber Sonntagabend nach zehn muss man nehmen, was man bekommt. ;)
    Und Ouzo trinkt The Jochen seit jeher genauso wenig wie andere alkoholische Getränke – muss man wissen.

  9. Uwe

    @TheJochen:
    Weiß man, aber das hält den Griechen doch nicht ab.
    Zumindest in Berlin ist das so.

  10. NoBlackHat

    DFL beauftragt Deutsche Bank für möglichen Verkauf von Bundesliga-Rechten
    Im Raum steht ein Verkauf von bis zu 20 Prozent der Senderrechte für Deutschland und das Ausland. Da hat sich die DFL ja ausgewiesene Experten ins Boot geholt.

    Link

  11. RugyLeaguer

    Am Wochenende beendete die AFL nach 23 Runden ihre Reguläre Runde. Die Minorpremiership ging an die Geelong Cats. Die Cats waren das dominierende Team in der bisherigen Saison. Sie lagen mit 8 Punkten Vorsprung vor dem amtierenden Champion, den Melbourne Demons.

    Auf Platz 3 und 4 findet sich die Sydney Swans und die Collingwood Magpies. Mit beiden konnte man nicht unbedingt vor der Saison in den Finals rechnen. Schon gar nicht unter den Top 4. Die Magpies belegten im letzten Jahr Platz 17 und jetzt Platz 4. Schon ein gewaltiger Sprung.

    Ebenso in den Finals sind die Fremantle Dockers (5.) Brisbane Lions (6.) Richmond Tigers (7.) und Western Bulldogs (8.).

    Für den Vizemeister die Western Bulldogs war es ein Herzschlagfinale. Sie konnten ihr letztes Spiel für sich entscheiden. Eigentlich hätten die Carlton Blues nur ihr Spiel zwei Stunden später gegen die Magpies gewinnen müssen und ihre Finalteilnahme wäre gesichert gewesen.

    Doch vor 88.000 Fans im MCG unterlagen sie dem Gegner mit einem Punkt Differenz. Ein ganz bitteres Saison aus für die Blues. Sie waren 22 Spieltage immer unter den Top 8 und im entscheidenden Spiel rutschen sie auf Platz 9 ab.

    Wobei man sagen sollte, dies war ihre vierte Niederlage in Folge. Ein Sieg in diesen Spielen und sie hätten noch Chancen auf den Meistertitel.

    Nun ist eine Woche Erholung für die 8 Teams angesagt. Am 1.9 starten die Finals, mit zunächst diesen Paarungen:

    Geelong Cats vs Collingwood Magpies
    Melbourne Demons vs Sydney Swans
    Fremantle Dockers vs Western Bulldogs
    Brisbane Lions vs Richmond Tigers.

  12. RugyLeaguer

    Die Rugby League Weltmeisterschaft wirft ihre ersten Schatten. Und überraschend berichtet auch eine deutsche Zeitung darüber

    https://www.augsburger-allgemeine.de/sport/rugby-league-wm-2021-22-spielplan-termine-und-uebertragung-im-tv-und-stream-sowie-weitere-infos-id63608251.html

    Hatte bei Sport 1 wegen der Übertragung nachgefragt. Nach eigener Aussage bestehen noch keine Pläne die WM dort auf den Sendern zu zeigen. Denke mal, dass man in Deutschland keine Bilder im TV zu sehen bekommt.

  13. Extreme Linke moralisieren die Gesellschaft kaputt und die extremen Rechten sammeln ein. Das kann doch niemand wirklich wollen! Also ich wollte immer wie #Winnetou sein und nicht wie die blöden und bösen Cowboys! Leute, hört bitte auf mit diesem Wahnsinn. Bitte, bitte!

    (Frank Buschmann, Literaturkritiker)

    Die armen Rechtsextremisten, schlümm. Schlümm ist das! Da lebt man friedlich vor sich hin und urplötzlich wird einem die schöne intakte Gesellschaft kaputtmoralisiert vom linksextremistischen … checks notes … Ravensburger Verlag. Das kann nun wirklich niemand wollen.

    Hab ich vielleicht schon mal erzählt, aber ich erzähle es gerne nochmal: Ich gehöre zufällig zu den ganz wenigen Deutschen, die Karl Mays Bücher tatsächlich gelesen haben. Alle. Old Shatterhand, Old Firehand, Kara ben Nemsi, das volle Programm. Irgendwann stand mal ein großer Umzugskarton voller Gebrauchtbücher in der Bude und Klein-Sternburg hat sie alle gelesen. Wir hatten ja nüscht.

    Wobei die sich nach meiner – höchstwahrscheinlich getrübten – Erinnerung schon ganz gut weglesen. Gewisse Spannung, verbunden mit diesem geographisch-völkerkundlichen, das ist für ein Kind ohne Internet schon von Interesse. Aber selbst mir als Kind fiel damals auf, wie unfassbar ekelhaft klebrig deutsch- und christentümmelnd die Schinken waren.

    Und ich war wirklich ein Kind. Ich war damals irgendwas zwischen 9 und 11 Jahre alt. Für sowas fehlte mir an sich jede Antenne. Was für toxische Scheiße ich damals mit TKKG gelesen habe, das z.B. habe ich erst viele Jahre später kapiert. Wir haben “Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann?” gespielt und uns nichts dabei gedacht. Aber bei Karl May ist das so dermaßen ins Groteske überzogen, das kann man sich wirklich nicht ausdenken. Was da der gute Deutsche und sein lieber Jesus Christus dem bornierten Rest-Europäer, dem edlen Wilden, den ungewaschenen Muselmanen und dem rohen Schwarzafrikaner alles so an paternalistischem Supervorbild geben darf und für das Gute auf der Welt auch muss, das geht auf keine Cowhaut. Huiuiuiui, mein lieber Gesangsverein, das war krass. Niemand, der das wirklich gelesen hat, kann das bestreiten. Völlig egal, wie anti-woke man sein mag. Selbst für jemanden mit dem Level an politischer Bildung und Aufmerksamkeit für strukturellen Rassismus eines Frontstadt-Kindes Ende der 80er muss das komplett unaushaltbar sein.

    Ich hätte schon damals nicht kapiert, wie man aus dieser Gülle ausgerechnet ein schmissiges Jugendbuch (und -Film) machen kann. Aber wie man im Jahr 2022 auf diese Idee kommt, das will mir nicht in den Kopf. Das ist einfach ein bescheuertes Vorhaben. Und jedes Produkt, das dabei rauskommt, kann nur entweder hochgradig bekloppt oder bis zur völligen Entstellung weichgespült sein, mit dem Vorbild allenfalls noch über den Namen verbunden. Das ist einfach eine völlig überflüssige Kopfgeburt. Was im Spätkapitalismus selbstredend niemanden aufhält angesichts einer derart gut penetrierten Marke, die noch nicht ordentlich diversifiziert und durchverwertet wurde. Eine durchsichtige Marketingmasche, nicht weniger, nicht mehr.

    Außer für Leute wie Frank “er ist ganz schön ein Otto geworden” Buschmann. Für die steht da gleich mal die nicht kaputtmoralisierte Gesamtgesellschaft auf dem Spiel.

    Dabei geht es diesen Leuten bei dem Popanz, den sie aufbauen, nie um die Gesellschaft, die Sprache, die Kinder oder sonstwas, sondern ausschließlich um sie selber.

    Es ist doch immer das gleiche: Irgendwo nimmt irgendjemand völlig anderes aus Höflichkeit und Einsicht ein wenig Rücksicht auf die Belange eines wiederum völlig anderen. Und da fährt den überhaupt kein Stück angesprochenen, privilegierten alten weißen Männern ratatatat der eiskalte Schrecken in die veränderungscheuen Glieder: “Potzblitz, wenn das normal wird, dann wird das vielleicht irgendwann auch von mir erwartet. Wie unkomfortabel wäre das? Ich bin ein privilegierter alter weißer Mann, mir gehört dieses Land. Und hier hat sich gefälligst niemand auch nur zu denken, ich könne vielleicht unhöflich oder rücksichtslos sein, nur weil ich es bin. Wo kommen wir denn da hin?”

    Und deshalb wird sofort zurückgeschlagen, erbarmungslos gegenüber jeder argumentativen Logik. Allein so erklärt sich doch der wutschäumende Furor, mit der diese Leute auf totale Nichtigkeiten eindreschen, die sie nicht einmal berühren.

    So wie Buschi, wenn ein Verlag, den er nicht kennt, ein Buch aus dem Programm nimmt, das er nie gelesen hat. Und auch dessen Vorbild nicht.

    Bei Winnetou gibt es nämlich gar keine Cowboys.

  14. Gerd Strack

    Im Moment schein Eurosport die Quali für die US Open zu ignorieren.
    Eine Übertragung ist erst ab 23 Uhr geplant.
    Was ist los bei Discovery+?

  15. Linksaussen

    Moment, keine Cowboys bei Karl May? Bei mir ist die Lektüre auch zu lange her, aber wurde Old Shatterhand nicht explizit als “Westmann” eingeführt? Den würde ich schon als Cowboy-Figur, wenn auch nicht im wörtlichen, also Professions-Sinne, einordnen.

  16. Dudel

    Aber Westmänner gehen eher in die Richtung Trapper, Scout, Abenteurer – den klassischen Cowboy gibt es bei Karl May tatsächlich nicht in tragender Roille.

  17. Es gibt schon mindestens eine Erzählung von Karl May, die grob im Milieu der bewaffneten Rinderhirten spielt. Der Winnetou-Zyklus gehört nur nicht dazu.

  18. trempot

    “In den Filmen und den Romanen gibt es Gute und Böse. Sie haben weiße oder rote Haut. Es bildet das echte Leben ab.”
    (Uschi Glas, Eugenikerin)

  19. Linksaussen

    Kann mich nur noch erinnern, dass Old Shatterhand jedenfalls ein ziemlicher Übermensch war. Die Filme kann ich nicht beurteilen, hab ich nie gesehen, aber sonst bin ich bei sternburg: Auch für Kinder war in den Büchern (Disclaimer: Hab nur zweieinhalb oder drei gelesen, glaube ich) eine Darstellung deutlich zu erkennen, die man heute wohl als weiße Suprematie einordnen würde. Oder damals auch schon (eher unter “Kolonialismus”), wenn man in einem linken Elternhaus aufwuchs.

  20. Franzx

    Meine ganz persönliche Meinung ist, den Film und das neue Buch braucht niemand und ich hätte auch gedacht, dass dieses spießige und miefige Franchise mittlerweile tot ist (und dies auch völlig zurecht). Winnetour in den 60ern und 70ern ist das eine, aber heute? Die aktuelle Diskussion ist übrigens natürlich die beste Werbung für den Film.

    Aber, die deutsche Gesellschaft hat offensichtlich weiterhin andere Probleme als hohe Energiekosten, Mietenexplosionen, Inflation, Pflegenotstand, Finanzierung der Tafeln, Rentenniveau, etc.. Das nehme ich zumindest interessiert zur Kenntnis.

    Im Ernst, ich würde mir doch sehr wünschen, wenn bestimmte gesellschaftliche Kreise sich mehr auf die Missstände in unserem Land konzentrieren würden anstand ständig Partei zu ergreifen für Belange von Bevölkerungsgruppen, die nicht wirklich gefragt wurden, ob sie überhaupt die entsprechende Unterstützung in Deutschland wollen. Ein kleines Beispiel: In Deutschland gehen Hunderttausende von jungen Menschen auf die Straße für Black Lives Matter (was ich hochbemerkenswert finde), aber nur wenige Hunderte werden etwas mit dem Namen Oury Jalloh anfangen können (was ich hochbedenklich finde). Vielleicht fangen wir dort einmal an.

    Es ist offensichtlich immer einfacher, sich mit etwas zu solidarisieren, das ganz weit weg ist. Das tut nicht weh, da nimmt man gerne Rücksicht. Wenn es aber ganz nahe an einem selbst ist, dann schaut man am liebsten weg. So empfinde ich auch die aktuelle Winnetou-Diskussion. Es ist erstaunlich einfach, sich hier mit der indegenen Bevölkerung zu solidarisieren, die im Zweifel von Karl May noch nie etwas gehört hat. Das tut nicht weh und man kann sein Gewissen beruhigen. Wenn es um die alten Winnetou-Bücher und -Filme geht, vertraue ich durchaus den Eltern dieser Welt, zum einen den Kindern die Werke nahe zu bringen, zum anderen aber auch diesen den historischen Kontext nahe zu bringen. Zur Not hilft Bully.

    Dennoch, sollten wir als Gesellschaft versuchen, nicht ständig nur um uns zu kreisen. Bald werden wir ganz andere Probleme haben.

  21. Dudel

    Das ist sicher auch eine Verdrängungstaktik. Wenn ich mich woanders drüber aufregen kann, dann muss ich mich nicht um die wahren Problem kümmern und muss mich nicht selbst damit konfrontieren, dass ich ggf. sehr bald anfangen muss, meinen Wohlstand zu reduzieren. Und das nicht nur wegen Putin, Ukraine und der linksgrün-versifften Regierung – sondern auch, weil europaweit die Ernteausfälle durch den Klimawandel zunehmen und dies die Preise im Supermarkt noch zusätzlich verteuert.

    Ich hab Winnetou als Kind gerne gelesen, das waren Abenteuerromane aus einer anderen Zeit, die mit einer Menge – teils unschöner – Klischees angereichert waren. Trotzdem waren sie unterhaltsam und im Kontext der Zeit, in der Karl May sie geschrieben hat, waren sie auch nicht sonderlich verwerflich. Da war Old Shatterhand, als der allen Indianern und anderen weißen überlegen große Deutsche, der jeden Indianerdialekt und jede Technik beherrscht und nie an seiner Redlichkeit zweifelt, noch ein akzeptierter Held. Die ursrpünglichen Filme sind ausgesprochen kitschig, bedienen aber mit Wild-West-Romantik und einer klaren Trennung von Gut und Böse ein Publikum, das auf eine einfache Unterhaltung und Berieselung steht. Kann man sich durchaus angucken.

    Ob man das jetzt unkritisch neu auflegen muss, mit einer Kindheitsgeschichte von Winnetou, in der sein weißer Freund ihm dann auch am Ende wieder zeigen muss, wie der Hase so läuft – da habe ich doch ganz starke Zweifel dran. Heutzutage sollte man so etwas nicht mehr so schreiben und darstellen.

  22. MarioP

    “Heutzutage sollte man so etwas nicht mehr so schreiben und darstellen.”

    Das entscheidet Wer?

  23. Umlenker

    “Das entscheidet Wer?”
    Empathie und Anstand entscheiden das. Gern geschehen.

  24. Klappflügel

    @sternburg
    „ Paul-Greif-zu-Stadion“
    So sehe ich den Namen durch den Zeilenumbruch.
    Fragte mich daher wieso es ein Stadion namens Paul Greif zu gibt und wer dafür bezahlt hat.

  25. Conejero

    @trempot https://www.allesausseraas.de/dienstag-23-08-2022/#comment-649396

    Viel grossartiger finde ich den Beitrag von unserem FDP-Quartalssäufer Kubicki:

    “Wenn wir jedes Mal, wenn sich jemand durch Rastalocken oder harmlose Kinderbuchgeschichten kulturell überfordert fühlt, Rücksicht nehmen, kommen wir irgendwann nicht mehr aus dem Rücksichtnehmen heraus”, sagte Bundestags-Vizepräsident Wolfgang Kubicki der “Bild”-Zeitung.

    Dass dem mittlerweile alles fast egal scheint (und er eigentlich in der AfD besser aufgehoben wäre) ist das eine, aber eine “kulturelle Ûberforderung” zu unterstellen …

    Das kommt von gerade seiner Seite dann doch überraschend…. ;-)

  26. Randfichte

    Lurker

    Who is Winnetou?
    Harka is the one and only.

    Recht hast du. 🙂
    Hab ich verschlungen als Teenie …

  27. Conejero

    Oha…

    Millern-Tor ist da!

    Da ist geballte Kompetenz der Belletristik in the room!

    Ich knie ehrführchtig nieder!

    (Grüsse nach HH! <3 )

  28. Uwe

    Kein Sport heute?
    Irgendwo muss doch ein Bogenschießen übertragen werden!

  29. Conejero

    @Uwe

    Schau mal aus dem Fenster – eventuell sitzt da ein Heckenschütze mit gespanntem Flitzebogen!

  30. Uwe

    Oder auch Benfica gegen Kiew im Rückspiel, Conejero.

    Sind auch Deutsche mit dabei. Zumindest auf der Bank.

  31. Mein Sempf zum OT:

    Ich habe als Kind und auch als Erwachsener, bis es diese Diskussionen gab, übrigens “Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?” nie mit einem Menschen anderer Hautfarbe in Verbindung gebracht, sondern darunter immer eine Phantasie Figur, ein schwarzhaariges gruseliges Monster, im Kopf gehabt.

  32. Franzx

    die Damen Schunk und Korpatsch sind in der zweiten Runde der US Open Quali (Sportbezug)

  33. Conejero

    @Berni

    Ich auch…
    Kinder kennen selten Hintergründe…

    …und trotzdem habe ich mich als Kind schon im Senckenberg-Museeum (geliebt über alles) gefragt, warum man da Schrumpfköpfe (“eingemachte Köpfe” – O-Ton mein Opa) austellen muss:

    “Das waren doch Menschen, oder?”

    “Ja. Aber woanners her!”

    Gottseidank sind wir weiter – hoffentlich!

    (Wobei gerade die abnehmende Empathie in der “Mitte” mir mehr Sorgen macht, als das ranzige Gebrülle der offensichtlich sozialisierungsverarmten Rechten!)

  34. Embolado

    Heute ist das schon richtig gute Samstagabendunterhaltung bei ProSieben. Olli Schulz sehr gut aufgelegt als Host bei WSMDS.

  35. Klappflügel

    @Lurker
    Die Seite ist ja grausig und lesen kann man da auch nix.

    @Embolado
    So unterschiedlich sind die Eindrücke.

  36. Linksaussen

    “Wer hat Angst vorm schwarzen Mann” ist vermutlich eher aus der Pestzeit. Als Kind dachte ich allerdings, Gebrüder-Grimm-gestählt, eher an einen Köhler.

  37. Puh, ich finde das ist ein sehr schwieriges Thema für eine verkürzte, asynchrone Debatte. Aber gleichwohl ein wichtiges Thema.
    Zunächst geht es mir wie Berni, dass bei den besagten Kinderspielen nie auch nur im entferntesten eine reale Person oder bestimmte Menschengruppe gedanklich assoziiert war. Auch die besagten “Zigeunerschnitzel” waren einfach erst einmal die Beschreibung eines schmackhaften Gerichts ohne Hintergedanken. Streng genommen könnten man das ja sogar als positiv werten, weil viele dieses Gericht ja bis heute auch gerne essen. Das geht aber natürlich nicht mehr. Denn – und das ist ja das Gute – es gibt heute ein viel größeres Bewusstsein dafür, dass bestimmte Ausdrücke, Assoziationen und Verhaltensweisen einfach Minderheiten diskreditieren oder ihnen gegenüber respektlos sind.
    Der laute Schrei mancher, es würde sich nur eine Minderheit aufregen, zeigt aber ja, dass sie genau eine, eigentlich die wichtigste Sache nicht verstanden haben: Es geht bei solchen Debatten und der Forderung nach einem anderen, moderneren, zeitgemäßeren und toleranteren Umgang doch genau um den Schutz von Minderheiten!
    Letztlich geht es um das Abwägen von Entwicklungen innerhalb einer Gesellschaft unter Einbezug aller. Aller bedeutet aber eben nicht zwingend der Mehrheit, sondern auch der Minderheit(en).
    Und genau das fordern ja auch gerade aus den eher rechten Ränder des Spektrums die Menschen bezüglich ihrer Demonstrationsfreiheit, ihrer Kritik am Staat und vielen anderen Dingen für sich ein. Und unser System lässt dies zu und macht aktiv etwas, um diese Meinungen auch hörbar zu machen.
    Das mag mich wie viele inhaltlich ärgern oder anwidern (mehr als das um genau zu sein), aber es gehört in einer Demokratie dazu, dass das möglich ist. Natürlich gehören rechtswidrige Dinge wie unerlaubte Demos oder Mahnwachen vor privaten Häusern von Politikern als Drohkulisse nicht dazu, aber das ist – eigentlich – selbstverständlich.
    Kurzum: Es geht wie so häufig um einen gesellschaftlich akzeptablen Kompromiss aus Meinungsäußerung, Meinungsduldung und möglichst sinnvoller Ausgewogenheit des Für und Wider unter Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und so etwas wie einem Grundmaß an gegenseitiger Menschlichkeit. Und ich fürchte, dass eher Letzteres das Problem ist.
    Denn was in der Winnetou-Debatte gerade passiert würde ich vorsichtig als eine Stellvertreterdebatte für genau die Dinge ansehen, die aktuell das Leben von uns allen beeinflussen, also Corona, der Angriffskrieg von Russland und die einhergehenden Folgeprobleme. Es geht hier Vielen doch gar nicht um Winnetou und Old Shatterhand, Silberbüchse und Henrystutzen, Iltschi und Hattatitla, sondern um das Mantra des Konservativen:
    Weitergeben der Flamme statt bewahren der Asche. Also falsch interpretiert dem Festhalten an Vergangenem, in dem man weiter schwelgen möchte, und für mich immer noch komplett falsch, aber landläufig gedeutet als vermeintlich richtig dem “Bewahren dessen, was uns (sic!) zusammenhält”. Das Blöde, und damit Falsche ist aber doch genau, dass uns das Bewahren offenkundig gerade nicht zusammenhält, wie man an der Debatte bezüglich des Winnetoufilms genau sieht. Es gibt offensichtlich ein Potential für eine Debatte und damit keinen Zusammenhalt, folgte man dem Bewahren, also dem kritiklosen fröhnen dieser Geschichte. Das ergibt einfach keinen Sinn und dieses Mantra bzw. dieser Leitsatz entlarvt sich mal wieder eigentlich erneut.
    Ich halte es für mich jedenfalls erst einmal so: Den Film hätte ich unter keinen Umständen geschaut, weil es rein cineastisch keinen Grund zur Annahme gibt, dass der irgendetwas Gehaltvolles bietet oder auch nur unterhält. Außerdem gab es noch nie wirklich Filme, bei denen so eine Art Prequel oder Sequel wirklich gut war (Korrekturen gerne, ich bin wahrlich kein Filmexperte). Und letztlich sorgt die Debatte, die der Film selbst aber nie auslösen wollte und damit auch nichts dazu beitragen kann, dafür, dass ich mich ohnehin nur auf der Metaebene wie jetzt mit der Thematik gedanklich befassen würde. Und dann brauche ich mir den Film auch nicht anschauen.
    Was nun aber die alten Filme angeht: Ich habe die ernsthaft gerne geschaut und wenn eine Wiederholung im Fernsehen läuft, dann schaue ich die durchaus auch immer mal wieder gerne an. Der Grund ist ganz einfach: Erinnerungen an die Kindheit, mit dem Opa den Schatz im Silbersee das erste Mal gesehen zu haben, weil die Oma es trotz Hürden geschafft hatte, den Videorekorder zu programmieren, weil es im Privatfernsehen kam was wir nicht empfingen. Außerdem die Szenerie und das dramaturgische Schauspiel rund um die letztlich seichten Storys zum gedanklich runterfahren. Und das heute eben zusätzlich im Wissen und mit der Fähigkeit eines Erwachsenen, die von euch zurecht schon ausgeführten Dinge wie der überzeichneten Figur des Indianers Winnetou, des starken Superhelden Old Shatterhand und des naiven Gut-Böse-Spiels richtig und kritisch einzuordnen. Und unter diesen Voraussetzungen sehe ich das eigentlich auch nicht problematisch.
    Abschließend ist letzterer Punkt übrigens auch der Grund, weshalb ich das Umschreiben von älteren Büchern komplett als falsch empfinde. Einfach weil die Grundlage für einen Diskurs aller nach heutigen Maßstäben und die Einordnung entzogen wird zu Gunsten einer Wertung weniger. Somit wird aber jede Grundlage für zumindest zukünftige Diskurse, die die Wertigkeit des Werkes auch für die Zukunft steigern würden, von wenigen entzogen per Diktat von wenigen. Das gilt für Pippi Langstrumpf genauso wie für Jim Knopf.

    Das Problem ist dabei aber doch in Wahrheit nicht die veraltete Darstellung und Bezeichnung und dass diese nicht mehr heutigen Maßstäben entspricht. Denn das kann ich mit den richtigen Worten selbst meiner sechsjährigen Nichte problemlos und nachhaltig erklären, sodass sie von sich aus “das sagt man heute aber anders” äußert beim Lesen. Das Problem ist meiner Meinung nach vielmehr, dass leider vielen Menschen immer mehr die Diskursfähigkeit abhanden kommt und andere deshalb meinen, als Schutzreaktion Verbote oder Umschreibungen dieser Werke seien das Richtige. Dabei wäre doch schon viel mehr erreicht, wenn möglichst viele Menschen durch die Wiedergewinnung einer sinnvollen und unaufgeregten Debattenkultur zusammen ganz natürlich die Entwicklung unserer Gesellschaft vorantreiben. Das darf dann auch hoch hergehen, aber mit Argumenten und der gefühlt komplett verlorenen Fähigkeit, sich durch diese zu einem Meinungungswechsel führen zu lassen, statt automatisch per Beireflex dagegen zu halten. Und da schließt sich der Kreis, denn dieser Verlust dieser Fähigkeit zeigt sich doch in seiner gesamten Unsäglichkeit doch in jeder politischen Sendung und Talkshow. Und wie schon häufig angemerkt ist der Bodensatz einer Debattenkultur wirklich bei Twitter erreicht. Denn falscher als Twitter kann ein Medium nicht sein, um eine Diskussion zu führen. Dieser Dienst bedient andere Dinge, die man gut oder schlecht finden kann. Aber die verkürzte, systemisch vorgegebene Verknappung von Worten begräbt jeden sinnvollen Ansatz eines qualitativen Austauschs in Keim – da helfen auch keine Threads. Ich werde Frank Buschmann das (zum wiederholten Male) falsche Nutzen nicht persönlich vor, weil er letztlich in die Falle der Social Media Fänge geraten ist und nun nicht mehr alleine rauskommt. Aber jedes Mal wenn ich höre, dass jemand eine Diskussion auf Twitter geführt habe, höre ich gedanklich schon auf, das nennenswert Ernst zu nehmen. Und diese gesamte Winnetoudebatte, die die zu großen Teilen aucu auf Twitter stattfindet, ist letztlich doch ein Spiegel genau dieser verlorenen Debattenkultur und ein Paradebeispiel für die sich, auch dadurch katalysierende, Entzweiung und gerade nicht für eine, wie im Leitsatz des Konservativen so selbstredend vermeintlich korrekt dargestellte und offensiv proklamierte, einende und Zusammenhalt erzeugende Wirkung. Das Gegenteil ist der Fall und da anzusetzen würde vieles ermöglichen, was aktuell unmöglich erscheint. Und dazu gehört auch im Diskurs die so schwere Gesamtgemengelage im hier und jetzt argumentativ und strukturiert anzugehen. Ich frage mich nur, ob das überhaupt gewollt ist oder sich zu viele Akteure in ihren Rollen gefallen.

  38. Conejero

    @Linksaussen

    Da gibt es mehrere “Herkünfte” (darunter auch die von Berni und Deine).

    Das wesentlich Schlimmere ist, dass diese Vereinahmung von Begriffen heute überhand nimmt.
    Da wird sich um die Rücknahme von Rassismus mehr empört als um alltäglichen Rassissmus.

    (“Solidarität mit “Fernem” – siehe oben @Franzx -, wobei ich da auch den Ansatz bei “Black lives matter” sehe, dass man endlich eine gemeinsame Plattform sieht, die auch grosse Aufmerksamkeit findet! Oder will man sich einem Nazi in der U-Bahn zivilcouragiert stellen – und der Rest schaut bangend zu?
    veniat in der U-Bahn… nur 1er hatte ihm geholfen… )

    Da bin ich komplett bei @Franzx:

    Es gibt komplett mehr relevante Probleme – aber andererseits:

    Es hängt halt am Ende doch alles miteinander zusammen..

  39. Franzx

    Veniat, ich stimme Dir in sehr vielen Punkten zu und sehe tatsächlich auch das Grundproblem vieler emotional geführten Debatten auch darin, dass vielen, eigentlich uns allen, etwas die Fähigkeit abhanden gekommen ist, eine Diskussion wirklich konstruktiv zu führen. Wir werden aber vermutlich das nicht mehr wirklich ändern können in Twitter-Land, aber ich habe Deine Zeilen wirklich gerne gelesen.

    Währenddessen läuft auf Netflix Woodstock 99. Hui ja, Korn und Limp Bizkizt 1999, der Höhepunkt von toxisch.

  40. Heiner

    Woodstock 99 könnte heute nicht mehr passieren, weil die Kids viel zu sehr mit ihren Smart Phones beschäftigt wären.

  41. Wenn Alle ständig nur am Senden sind, wer soll dann noch zuhören?

    #SocialMedia #Diskussionskultur

  42. @Lurker: Hahaha, stark. Irgendwo im Internet wird mit Sicherheit exakt jetzt von einer spezifischen Gruppe Menschen ganz neu gemutmaßt, wer da in Dessau wohl den Rasen vergiftet hat. *entstaubt Aluhut*

    @Berni: Ging mir auch so. Und ich vermute, auch den meisten meiner damaligen Team-Kameraden. Ich hatte mir irgendso einen unspezifisch schattigen Mann vorgestellt, nicht viel gruseliger als meine damalige Vorstellung vom Bi-Ba-Butzemann (dessen Wortherkunft übrigens auch sehr viel furchterregender ist, als ich damals ahnte).

    Und weil ich ein hoffnungslos verbildetes Klugscheißer-Kind war (ja, Freunde, “*ist” ist hier der angemessene Gag) kam ich recht schnell auf die Idee, dass damit aus der historischen Herkunft irgendwann wohl eigentlich mal die Pest gemeint gewesen sei. Der Schwarze Tod halt. Und um ehrlich zu sein, unbeleckt jeglicher Forschungserkenntnisse über diese Frage bin ich bis heute der Überzeugung, dass dieses Kinderspiel dort herrührt. Wie Linksaussen schon sagte.

    Es ist nur so: PoC-Kinder existieren. Und sie existierten auch damals schon. Selbstredend nicht in unserer West-Berliner Mannschaft im Bonzensport Eishockey. Aber irgendwo wird ein “schwarzes” Kind, mit einem “schwarzen Mann” als Vater, mit seinen Mitschülern, Teamkameraden etc “Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?” gespielt haben. Und ich möchte mir wirklich nicht die Brutalität ausmalen, die das auf die Psyche eines Kindes gehabt haben wird.

    Und es ist daneben doch völlig naiv zu glauben, dass dies auf mein kleines Kinder-Hirn damals überhaupt keine Auswirkungen hatte. Ich kann mich jetzt zwar nicht daran erinnern, jemals irgendwelche Fluchtreaktionen beim auftauchen dunklerer Hautfarben gehabt zu haben. Aber das heißt doch nicht, dass das subtil gar nichts bewirkt hat. Und wenn es nur was bewirkt hat, was andere Wirkungen aufhoben.

    Ne, es ist schon ganz gut, dass wir als Gesellschaft wenigstens bei solchen krassen Beispielen heute etwas aufmerksamer und rücksichtsvoller geworden sind. Und es schadet auch nichts, sich das mal frei von Nostalgie rückwirkend zu vergegenwärtigen.

    Das war aber alles nicht, warum ich das erwähnte. Mir ging es nur um den Kontrast zwischen dem, was ich damals als Kind einerseits als völlig unproblematisch empfand (obwohl es objektiv mega krass problematisch war) und andererseits dem Verkehrsunfall Karl May.

    @veniat, re Twitter: Inhaltlich könnte Dir kaum jemand mehr zustimmen als ich. Ich bin der Typ, der seit Beginn von Twitter die feste Überzeugung vertreten hat, man könne dort nicht diskutieren und solle sich bei Auftreten eines interessanten Diskursstarts doch bitte auf die Verlagerung der Diskussion in eine beliebige Kommentarspalte einigen. Ein Angebot, das übrigens in all den Jahren nie irgendjemand angenommen hat. Vielleicht geht es da ja doch mehr um Applaus des Publikums als um Erkenntnisgewinn, wer weiß.

    Aber ich denke, Du überschätzt die Wirkmacht von Twitter. Aus der Binnensicht sieht twitter immer aus wie ein Abbild der Republik. Das ist es aber nicht, es könnte davon kaum weiter weg sein. Und diese Diskursmechanismen, die Du beschreibst, die finden nicht primär auf Twitter statt. Die werden auf twitter samt ihren sich selbst verstärkenden Blasen abgebildet und gebündelt und es wird sich gegenseitig viel angegangen und/oder bestärkt, auf der richtigen Seite zu sein. Aber das ist nicht, wo das wesentlich entsteht und gebildet und geformt wird. Das passiert auf Facebook, zum Teil auf Telegramm und vor allem auf Whatsapp. Der Familen-, Vereins- und Kumpelgruppen-Chat auf Whatsapp ist es, wo sich der Alman kollektiv selbst verblödet und durchradikalsiert. Das sind die eigentlichen Schroedingers Echokammern, in denen Gerhard und Helga gleichzeitig lernen, dass einerseits die ganze Welt verrückt geworden ist und andererseits ihre Sicht auf die Welt die der absoluten Mehrheit entspricht, die von den Mainstream-Medien bloß perfide unterdrückt wird. Twitter ist lediglich das Symptom. Twitter abzuschalten würde genau nichts besser machen (leider).

    Die einzigen, die genuin auf Twitter diskutieren, das sind die Politik und der Journalismus (und ein paar Aktivisten). Wobei “diskutieren” dabei auch ein großes Wort ist. Da werden Wortspenden gedroppt. Wofür Twitter ja auch tatsächlich gut nutzbar ist.

    ” Denn das kann ich mit den richtigen Worten selbst meiner sechsjährigen Nichte problemlos und nachhaltig erklären, sodass sie von sich aus “das sagt man heute aber anders” äußert beim Lesen. “

    Same. Also jetzt nicht mit Deiner Nichte, aber Du verstehst schon.

    Funktioniert übrigens auch bei anderen Medien und Alltagserlebnissen. Weiß noch, wie ich dem Erstgeborenen plötzlich anlassbezogen erklären musste, a) dass und warum Leute auf der Straße demonstrieren gehen (großer Pathos, Hochamt der Demokratie, diesdas) und b), dass manche Menschen einfach seltsame Ansichten haben, die er vielleicht gar nicht gut findet (Sonnenallee, nunja).

    Geht. Ist auch gar nicht so schwer. Kinder sind keineswegs so doof, wie die Leute immer tun.

    Ich bin mir an dem Punkt nur nicht so sicher, ob so Leute wie wir es uns mit diesem befund nicht vielleicht etwas zu einfach machen. Klar fällt uns das leicht. Aber es existieren ohne Zweifel Menschen, denen das aus diversen Gründen so nicht gegeben ist – oder die vielleicht auch gar nicht Willens sind. Die Kinder anderer Eltern haben aber ebenfalls ein Recht auf nach Möglichkeit arschlochfreies Aufwachsen. Ich weiß gar nicht, ob aus diesem Gedankenfragment überhaupt auch nur eine Frage erwächst oder erwachsen sollte. Ich weiß nur, falls ja, dann habe ich darauf keine Antwort. Und bin sehr froh, nicht in einer Position zu sein, in der ich darüber entscheiden muss. Eine liberale Gesellschaft, die sich nach Möglichkeit damit zurückhält, Eltern darin zu bevormunden, wie diese ihre Kinder bevormunden, die muss immer irgendwo die Grenze ziehen, wo sie das dann doch tut. Und es ist völig egal, wo man diese Grenze zieht und was man als auch nur als Frage vielleicht innerhalb dieses Bereichs befindlich völlig abwegig findet – man muss diese Grenze ziehen. Man kann so tun, als wäre irgendetwas von Natur aus außerhalb dieser Grenze, aber es ist immer eine Entscheidung. Und sei sie noch so selbstverständlich.

  43. Gerd Strack

    @Kombüse: Hast du eine Live Übertragung gestern gefunden bei Discovery+ bezüglich der US Open Quali?

  44. MarioP

    Ja, diese bösen Konservativen. Zur Diskussion unfähig. Dabei gibt es so viele Möglichkeiten sich einzubringen. Sich z.B. auf Straßen oder an Bilderrahmen festkleben…😉

  45. Franzx

    als Kind der 80er bin ich ja aufgewachsen mit Live aus dem Alabama (später Schlachthof) im BR Fernsehen. Das war jeden Montag Abend Pflichttermin und es wurde zu allen möglichen politischen und gesellschaftlichen Themen wirklich wildest diskutiert, egal ob zur AIDS-Epedmie mit Betroffenen und CSU-Landtagsabgeordneten, zu landwirtschaftlichen Themen, Atomkraft, etc…Das ganze immer recht hilflos moderiet von den Großen ihrer Zeit, Günther Jauch, Giovanni di Lorenzo, Amelie Fried, Sandra Maischberger, Werner Schmidbauer, etc… Und wie es dort teilweise abging (auf YouTube gibt es noch viele Ausschnitte aus den damaligen Sendungen).

    Diese Diskussionskultur vermisse ich ehrlich gesagt etwas heutzutage. Nicht wirklich die Emotionalität jeder Diskussion, aber in der Tat, die Fähigkeit, sich nicht zu jedem Thema sofort empören zu müssen (left and right), sondern auch hart bleiben, auch einfach mal polemisch unsachlich und trotzdem am Ende in der Lage zu sein, noch mit einem Bier anzustoßen. Klar, wir sind als Gesellschaft mittlerweile deutlich weiter was einen gesellschaftlichen Grundkonsens in bestimmten Fragen angeht (ich habe gestern mal wieder eine Doku zu Rostock/Lichtenhagen gesehen, was in dieser Form heute wohl nicht mehr möglich wäre, Gott Sei Dank), dennoch fehlt mir manchmal in einer Gesellschaft, die eigentlich nur noch aus “Mitte” besteht, die Bereitschaft, auch mal divergierende Standpunkte austauschen zu können, ohne sofort zu emotionalisieren. Und das ganze auch mit mehr als 70 Zeichen.

    Das ist übrigens für mich persönlich übrigens der größte Verdienst der Regentschaft von Angela Merkel, wirklich einen zivilen Grundkonsens in der Mitte der Gesellschaft in verschiedenen gesellschaftlichen Themen erreicht zu haben (ohne diesen übrigens häufig geteilt zu haben, Stichwort: Homo-Ehe). Das erstaunliche ist ja, dass viele dieser Themen jetzt auf der Agenda der Ampel stehen, weil natürlich die FDP als liberale Partei diesen Themen (z.B. Cannabis, Abtreibungsrechte, etc…) deutlich näher steht als die CDU/CSU.

    Ansonsten wird auch in der Winnetou-Diskussion für mich wieder das Grundthema jeder politischen Diskussion der letzten Jahre sichtbar, nämlich zum einen der liberale Gedanke, an das Gute im Menschen zu denken und an die Überzeugung der Eigenverantwortung (in dem konkreten Fall “Kontextvermittlung in der Erziehung”) und zum anderen ein eher ordnungspolitischer Ansatz. Darüber werden wir uns aber noch viele Jahre unterhalten können und das ist auch ganz gut so.

  46. Heiner

    Mich stört es ja, dass gleich bei etwas Kritik ein Rückzieher gemacht wird, weil der Konzern um sein Image besorgt ist. Da soll Ravensburger doch mal etwas Arsch in der Hose haben und zu ihrer Entscheidung stehen.

  47. Rob Sweater

    Wer sagt denn, dass Ravensburger die Entscheidung nicht aus Überzeugung getroffen hat?

    Ich finde diese Forderungen “Ihr müsst dieses Buch herausbringen / dieses Lied spielen etc.” etwas anmaßend.

  48. NoBlackHat

    Mich verwirrt eher, dass Ravensburger das Buch ja mal aufgelegt hat (und das war nicht um 1960) und jetzt nach nicht unerwarteten Kritiken wieder zurück zieht. Irgendwie passen die dahinter liegenden Denkprozesse nicht zusammen – oder es gab gar keine.

  49. MarioP

    Niemand muss etwas herausbringen. Wenn ich aber etwas herausbringe, dann sollte ich mir vorher Gedanken darüber machen. Das haben diese ja offensichtlich auch und haben dann wegen ein paar Beschwerden ihre “Überzeugung” geändert. Auch nicht verboten, aber seeeehr merkwürdig…😉

  50. Rob Sweater

    Mag sein, dass man sich vorher keine Gedanken gemacht hat. Mag sein, dass man sich nach der Veröffentlichung von Argumenten (die es ja gibt) überzeugen ließ.

    Das es eine reine Image-Entscheidung ist, würde ich mal bezweifeln. Denn das Image von Ravensburger ist ja auch nach der Entscheidung “angekratzt”. Nur halt bei anderen Leuten.

  51. Münchner Löwe

    Da ich mit den Ravensburgern über Ecken verwandt bin, bin ich etwas voreingenommen. Ohne bisher genaueres zu wissen: mich wundert schon die Tatsache, dass sie so ein Buch in ihrem Programm genommen haben bei dem doch eher zweifelhaften ruf von Winnetou. Dass sie jetzt das Buch zurückziehen, finde ich etwas unglücklich, weil es jetzt wieder, von den falschen Leute befeuert, Eine Kanzel Culture befeuert wird, ohne dass jemand die genauen Hintergründe eruiert. Aber ich versuche mal herauszufinden, was da wirklich gelaufen ist.
    Zu Angela Merkel: klar sie hat Deutschland vielleicht offener und toleranter gemacht. Aber gerade unter ihrer Ägide ist zum Beispiel die Diskussionskultur im Bundestag vollkommen abhandengekommen auch wegen Worten wie alternativlos. Und dort wird die große und auch nicht so große Politik gemacht. Was gab es denn zuletzt in großen Debatten? Doch immer nur dann wenn der Fraktionszwang aufgehoben war. Ansonsten ein mehr oder weniger Tumbes beharren auf die von der jeweiligen Partei vorgegebenen Maxime.
    Ich traure live aus dem Alabama bei all deren Schwächen hinterher. Genauso übrigens wie ich dem Club zwei vom ORF zwei hinterher trauere. Allein schon das völlig verqualmte Studio. Noch gar nicht soooo lange her, Aber man glaubt es ist die Steinzeit.

  52. Uwe

    @Münchner Löwe:
    Hat Dich die Tage beim Gottesdienst die Kanzel Culture auch so gestört?

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